Nachdem die Produktion ab der zweiten Juli-Woche wegen Umbauten ruhte und vergangene Woche verschiedene Tests mit neuen Varianten einschließlich eines Model Y mit strukturellem 4680-Akku vorgenommen wurden, wird in der Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin wieder regulär gearbeitet. Seit diesem Montag kommen wieder Beschäftigte in zwei Schichten und sollen jetzt als nächstes Zwischenziel 1500 Model Y pro Woche produzieren, wie teslamag.de von einer informierten Person erfuhr. Weitere Neueinstellungen sind geplant – und ab Oktober eine Verdoppelung der Produktion.
Tesla-Führung lobt deutsche Fabrik
Schon bis Ende Juni machte die deutsche Gigafactory schnellere Fortschritte als die in Texas, die gut zwei Wochen später Anfang April offiziell in Betrieb ging. Mitte des Monats produzierte sie laut Tesla erstmals 1000 Model Y pro Woche, und in der Telefon-Konferenz zu den Q2-Zahlen erwähnte Technik-SVP Drew Baglino, die Fabrik bei Berlin entwickle sich kraftvoll. Tesla-CEO Elon Musk sagte, sowohl sie als auch die in Texas würden bis Ende dieses Jahres wohl auf 5000 Fahrzeuge pro Woche kommen.
In Deutschland wurden in dieser Woche nach den Umbauten und Optimierungen weiter nur schwarz und weiß lackierte Model Y gebaut, wie zu hören war. Neuerdings handelt es sich dabei nicht mehr hauptsächlich um die Performance-Variante, mit der die Fabrik in Grünheide ihre Serienproduktion begann. Noch im Juni hatten sich die ersten Model Y Long Range (LR) darunter gemischt, und wie es jetzt hieß, wurde diese Version zuletzt sogar überwiegend produziert. Das soll mit einem Problem bei der Performance-Antriebseinheit zusammenhängen. Darüber war bereits spekuliert worden, nachdem Tesla Ende Juni viele Auslieferungen kurzfristig verschoben hatte.
Einer der Faktoren, der bislang eine höhere Produktion in Grünheide hemmte, war zu viel Ausschuss der Giga-Pressen, die das hintere Rahmen-Element für das Model Y aus einem Guss herstellen, wurde teslamag.de jetzt weiter berichtet. Er soll teilweise bei mehr als 60 Prozent gelegen haben. Tatsächlich wurden auf dem Gigafactory-Gelände immer wieder Container voller Gussteile gesehen, und vor kurzem bekam teslamag.de ein Foto von einem riesigen Haufen davon auf einem Schrottplatz bei Berlin. Die Modifikationen an den Giga-Pressen während der zwei Wochen Betriebsferien sollen sich aber ausgezahlt haben: Die Ausschuss-Quote wurde auf etwa 10 Prozent gesenkt.
3000 Model Y pro Woche ab Oktober
Nach den bis zu gut 1000 Model Y pro Woche im Juni hat Tesla sich jetzt 1500 Stück als nächstes Zwischenziel vorgenommen; ob es an den ersten Tagen anteilig erreicht wurde, ließ sich zunächst nicht erfahren. Doch schon ab Anfang August sollen es noch mehr sein. Dann nämlich erwartet Tesla die nächste Welle neuer Produktionskräfte, mit denen die bislang zwei Schichten erstmals voll besetzt werden können. Für Anfang Oktober wird erneut eine deutliche Personal-Verstärkung erwartet, mit der erstmals drei Schichten eingeplant werden können, wenn auch mit nur 80 Prozent Besetzung.
Bei diesem Stand soll die deutsche Tesla-Fabrik dann 600 Model Y pro Tag produzieren, vorerst weiter nicht am Wochenende, pro Woche also 3000 Stück. Dem von CEO Musk genannten Ziel bis Jahresende wäre sie damit schon ein gutes Stück näher.