Bild: Tesla
Sie stand zwar sogar schon etwas höher, aber selbst nach dem Mini-Crash von diesem Montag hat die Aktie von Tesla allein im Juli um noch einmal gut 40 Prozent zugelegt. Ein guter Teil der jüngsten Gewinne dürfte damit zusammenhängen, dass Tesla Anfang des Monats für das Coronavirus-Umfeld überraschend hohe Auslieferungszahlen meldete. Denn das war nicht nur einfach so eine positive Nachricht, sondern steigerte zusätzlich deutlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Tesla im zweiten Quartal einen Gewinn erzielt hat. Das wiederum galt als letzte noch zu nehmende Hürde für eine Aufnahme in den Aktien-Index S&P 500. Doch wie eine Agentur jetzt berichtet, muss Tesla nicht einmal diese zwingend nehmen.
Ausnahme für Tesla erwartet
Das geht aus einem kurzen Ausschnitt aus einer Meldung des Finanzdienstes Bloomberg Intelligence hervor, der jetzt auf Twitter veröffentlicht wurde. „Wir erwarten, dass das Index-Komitee eine Ausnahme machen wird“, heißt es darin mit Blick auf die Möglichkeit, dass Tesla keinen Gewinn im zweiten Quartal melden wird. Dafür spreche die Größe des Unternehmens (in diesem Fall zu verstehen als die Markt-Kapitalisierung), die dafür sorge, dass Tesla in vielen anderen wichtigen Indizes schon vertreten sei.
Allgemein wird damit gerechnet, dass die Entscheidung des Index-Betreibers S&P über die Aufnahme in die Gruppe der 500 wichtigsten US-Aktien bald nach der Bekanntgabe der Tesla-Geschäftszahlen am 22. Juli fallen wird, um die Spekulationen darüber und damit zeitlich begrenzt zu halten. Denn inzwischen sind Billionen Dollar in passive Fonds oder ETF weltweit investiert, die rein mechanisch bestimmte Börsen-Indizes nachkaufen oder -bauen. Und der S&P 500 ist der wichtigste Index für den wichtigsten Aktienmarkt der Welt, sodass eine Aufnahme von Tesla diese Fonds zu Käufen zwingen würde, sobald sie erfolgt ist.
S&P Inclusion pic.twitter.com/TjwIJjehvk
— Alex (@alex_avoigt) July 17, 2020
Analysten rechnen offiziell immer noch mit einem Verlust von Tesla im jüngsten Quartal bis Ende Juni, die inoffiziellen Flüster-Schätzungen sind zumindest besser – und echte Fans erwarten angesichts von Signalen von CEO Elon Musk ohnehin triumphale Tesla-Zahlen am kommenden Mittwoch. Aber selbst ohne den erhofften vierten Gewinn in Folge könnte es nach den neuen Bloomberg-Informationen noch zu der ebenfalls erhofften, wenn nicht sogar schon fest erwarteten Index-Aufnahme kommen.
Tatsächlich verlangen die offiziellen Richtlinien von S&P für seine Index-Zusammenstellungen einen Gewinn sowohl über die letzten vier Quartale insgesamt als auch im jüngsten allein. Aber beides sind „sollte“-Vorschriften – die Entscheidung liegt letztlich im Ermessen des zuständigen Aufnahme-Ausschusses.