Bild: teslamag.de
Einen Mitarbeiter wie Evan Horetsky kann man sich eigentlich wohl nur wünschen. Im Mai 2015 begann er bei Tesla und baute in den USA und China Gigafactory nach Gigafactory auf oder um, bis er Ende 2019 die Verantwortung für die deutsche bekam. Noch vor wenigen Wochen meldete er gute Fortschritte und das Deutschland-Team wurde von CEO Elon Musk gelobt. Doch jetzt soll Teslas langjähriger Giga-Meister überraschend gefeuert worden sein.
Tesla hatte Probleme mit Wasser
„Tesla entlässt Projektleiter für Fabrik in Grünheide“, berichtete am Donnerstagnachmittag der RBB unter Berufung auf Branchenkreise. Tesla habe zunächst keine Stellungnahme dazu abgegeben. Auch Horetsky selbst reagierte bis zum Abend nicht auf eine Twitter-Anfrage von teslamag.de zu der Meldung über seine Entlassung.
Wer die Verantwortung für den deutschen Gigafactory-Bau übernommen hat, blieb zunächst ebenso offen wie die Gründe. Branchenkenner würden einen Zusammenhang mit einer Panne von vergangener Woche vermuten, berichtete der RBB: Der Tesla-Baustelle wurde etwa einen Tag lang das Wasser abgestellt, weil trotz vorheriger Androhung eine Rechnung unbezahlt blieb.
@EvanHoretsky is that really true? https://t.co/Vngy8iTBdH
— TeslaMag.de (@teslamag) October 22, 2020
Horetsky hatte für Tesla vor dem deutschen Fabrik-Projekte im US-Bundesstaat Navada, in China, in Fremont in Kalifornien und dann im Bundesstaat New York betreut. Wie er vor kurzem auf Twitter dokumentierte, gehörte er dann schon im September 2019 zu dem Tesla-Team, das vor der Entscheidung dafür das Gelände in Grünheide erkundete.
Mister Gigafactory zeigte Loyalität
Bei einer Medien-Führung ein Jahr später zeigte sich Mister Gigafactory, wie er auf Twitter alternativ zu Giga-Meister genannt wurde, absolut auf die Tesla-Mission eingeschworen. Und vor kurzem demonstrierte er noch einmal große Loyalität. Eigentlich wollte Horetsky jetzt bei Berlin Wurzeln schlagen, wie er zwischendurch erzählte. Aber als dann von einem möglichen Schritt von Tesla nach Indien berichtet wurde und er gefragt wurde, ob er bald dorthin wechsle, antwortete er: „Wenn Elon mich da braucht und es für das Unternehmen den größten Wert schafft, dann gehe ich natürlich“.
Wenn der Bericht des RBB stimmt, ist Horetsky jetzt tatsächlich gegangen, aber nicht für Tesla und Musk nach Indien und auch nicht freiwillig. Eine zu spät bezahlte Wasser-Rechnung dürfte dann nicht der einzige Grund gewesen sein. Von Problemen bei dem deutschen Gigafactory-Projekt wurde bislang aber abgesehen davon nichts bekannt.