Bild: Tesla
CEO Elon Musk fuhr nach eigener Darstellung schon eine Weile mit der Alpha-Version der neuen Tesla-Software für autonomes Fahren (FSD) herum, jetzt aber hat sie für Beta-Tests auch erste normale Besitzer erreicht. Sie wurde nach einem ersten Versuch von Grund auf neu geschrieben und soll inzwischen so weit entwickelt sein, dass alle noch fehlenden Funktionen damit realisiert werden können. Und nachdem jetzt der Beta-Test damit begonnen hat, ist es laut dem Tesla-Chef Zeit für die nächste Stufe der angekündigten Preis-Erhöhungen für die FSD-Option – Europa soll aber vorerst davon verschont bleiben.
FSD-Autopilot soll immer teurer werden
Den Beginn des Beta-Tests mit der neuen „4D“-Software für das Autopilot-System hatte Musk vergangene Woche angekündigt und am Mittwoch bei der Telefon-Konferenz zu den Tesla-Quartalszahlen in Q3 2020 bestätigt. Der Preis für FSD war gemäß früherer Aussagen von ihm schon mehrmals angehoben worden. Bis der volle Funktionsumfang erreicht ist, soll er immer weiter steigen, weil die Software laut Musk den Einsatz von Teslas als autonome Roboter-Taxis möglich macht.
Aktuell kostet die Option in Deutschland 7500 Euro, bis zu diesem Juli waren es 1200 Euro weniger; in den USA verlangt Tesla seit diesem Schritt 8000 Dollar für FSD. Eine Preis-Erhöhung von Sommer 2019 um ebenfalls 1000 Dollar ließ Musk in Europa nach einer Twitter-Anregung zuvor aber ausfallen. Denn zum einen ist der Autopilot mitsamt FSD auf dem alten Kontinent regulatorisch eingeschränkter als in der Tesla-Heimat, zum anderen werden neue Funktionen stets zuerst für die USA entwickelt.
Now that Tesla FSD beta is out in limited release, FSD price (new or upgrade) will go up by ~$2k on Monday
— Elon Musk (@elonmusk) October 22, 2020
Wie erste Videos von Beta-Testern zeigten, können Teslas mit der neuesten FSD-Software jetzt zum Beispiel sogar auf mehrspurigen Straßen mit Gegenverkehr und Fußgängern links abbiegen –ob das schon unter allen Umständen gelingt oder noch besonders günstigen, blieb aber zunächst offen. Laut CEO Musk sollen die ersten neuen 4D-Funktionen sowie die folgenden jeweils durch intensives Daten-Sammeln mit der großen Flotte von Tesla-Elektroautos auf Straßen weltweit verbessert werden, bis sie zulassungsfähig sind.
Tesla dürfte in Europa noch warten
Aber schon der erste Schritt von Mittwoch reichte dem Tesla-Chef aus, um eine weitere kurzfristige Preis-Erhöhung bekanntzugeben: Ab Montag werde FSD ungefähr 2000 Dollar mehr kosten, schrieb er auf Twitter mit dieser Begründung. Das gelte sowohl für Käufe zusammen mit einem neuen Autos als auch bei nachträglichen Upgrades.
Mehrere offenbar aus den USA stammende Tesla-Besitzer baten Musk auf Twitter daraufhin dringend darum, die angekündigte Abo-Option für FSD einzuführen oder Raten-Zahlung zu ermöglichen. Europäer dagegen mussten noch nicht sofort zum Rechenstift greifen: Die Anregung, den Preis nächste Woche doch nur dort anzuheben, wo die Funktionen so weit sind wie in den USA, beantwortete der CEO mit einem knappen „klar“. Das war zwar nicht völlig eindeutig, dürfte aber so zu verstehen sein, dass deutsche Tesla-Fahrer und -Käufer FSD noch eine Weile zum alten Preis bekommen können.