Bild: Tesla (Symbolfoto)
Batterien sind der unverzichtbare Grundbaustein für Elektroautos, und bei Tesla ist in dieser Hinsicht einiges in Bewegung. Insbesondere die Ankündigung von CEO Elon Musk, dass zukünftig die robuste LFP-Chemie zwei Drittel der verbauten Kapazität bei Tesla ausmachen werde, scheint bereits umgesetzt zu werden: Nach Gerüchten sollen jetzt auch in den USA produzierte Model 3 LFP-Zellen von CATL aus China bekommen. Zum Model Y aus der deutschen Gigafactory wiederum ist zu hören, dass es anfangs nicht die von Tesla selbst entwickelten Batterien im neuen 4680-Format verwenden soll.
Akku-Verschiebungen bei Tesla
In China verwendet Tesla für das Model 3 Standard Plus seit Herbst 2020 die im selben Land hergestellten LFP-Zellen von CATL. Damals wurden zunächst einige tausend dieser Elektroautos nach Europa exportiert. Inzwischen kommen alle Model 3 für den alten Kontinent aus der chinesischen Gigafactory, also auch die teureren Versionen Long Range und Performance, deren Akkus aber aus Zellen von LG Energy Solutions bestehen.
Nach den aktuellen Gerüchten werden bald auch im US-Werk in Fremont gefertigte Model 3 Standard Plus den LFP-Akku aus China bekommen. Darüber informierte am Wochenende der Beobachter @TroyTeslike, ohne Quellen zu nennen. Plausibel wäre es aber, denn zum einen kosten die CATL-Zellen deutlich weniger als die aus Teslas Gigafactory mit Panasonic im US-Bundesstaat Nevada. Zum anderen ist die Kapazität dieser Fabrik begrenzt – und Tesla scheint einige der dort produzierten Zellen im 2170-Format an anderer Stelle verwenden zu wollen.
The rumor is,
• Fremont will start using LFP cells from China for Standard Range Model 3/Y from Oct 1st, 2021 and
• Model Y production in Texas/Berlin will start with 2170 cells instead of 4680.— Troy Teslike (@TroyTeslike) August 21, 2021
Denn das ist der zweite Teil der Akku-Gerüchte vom Wochenende: Sowohl @TroyTeslike als auch mit @SawyerMerritt ein weiterer oft gut informierter Beobachter meldeten, dass Tesla für das Model Y aus den neuen Gigafactorys in Grünheide bei Berlin und im US-Bundesstaat Texas zunächst 2170-Batterien verwenden möchte. Eigentlich ist dafür die von Tesla im September 2020 vorgestellte 4680-Zelle als Teil der tragenden Struktur vorgesehen, doch deren Produktion im großen Maßstab ist bislang nicht gelungen. In diesem Mai sagte CEO Musk dazu, in bestenfalls 12 und spätestens wohl 18 Monaten werde es so weit sein.
Warten auf Model Y mit 4680-Akku
Zum Teil wurde damit gerechnet, Tesla werde in der Zwischenzeit 4680-Zellen aus seiner Pilotanlage in Fremont für das Model Y liefern, aber zumindest für den Start in Grünheide und Texas scheint das nicht auszureichen. Die Information, dass in der deutschen Gigafactory zunächst mit den 2170-Zellen gearbeitet werden soll, erreichte teslamag.de vergangene Woche auch direkt. Sie ist angesichts der 4680-Situation ebenfalls plausibel – und Musk hat vor kurzem bestätigt, dass Tesla einen „Backup-Plan“ für den Fall hat, dass zum Start der neuen Gigafactorys nicht genügend eigene Zellen zur Verfügung stehen.
Beim kleinen Model 3 haben amerikanische Kunden also eine Verbesserung zu erwarten, wenn sich die Gerüchte bewahrheiten. Denn mit Einführung des LFP-Akkus vergrößerte Tesla dessen Kapazität und Reichweite, und ein noch etwas größerer ist offenbar schon vorbereitet. Der könnte dann auch für ein Model Y als Standard-Version reichen, wie es derzeit nur in Asien angeboten wird. Auf das Model Y mit den 4680-Zellen als Teil der tragenden Struktur, die noch mehr Kapazität und damit Reichweite bei den Top-Versionen ermöglichen könnten, scheint dagegen die ganze Welt noch etwas warten zu müssen.