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Batterie-Lieferkette: Tesla kauft in Südkorea Kathoden-Material für 50 Gigawattstunden

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Bild: @Gf4Tesla (Batterie-Gebäude auf deutschem Gigafactory-Gelände)

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Die Umsetzung verzögert sich, aber weiterhin will Tesla zu einem der größten Batterie-Hersteller der Welt oder sogar der größte werden. Das neue Zentrum dafür dürfte die Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada bilden: Ende Januar gab Tesla eine neue Milliarden-Investition in den Standort bekannt, an dem zunächst 100 Gigawattstunden an 4680-Batterien und laut CEO Elon Musk später möglicherweise 2000-3000 Gigawattstunden pro Jahr produziert werden sollen. Dafür braucht es massenhaft Material – und einen erheblichen Teil davon hat sich Tesla jetzt bei einem südkoreanischen Unternehmen gesichert.

Kathoden-Material für 783.000 Elektroautos

Man habe einen Liefervertrag über Kathoden-Material für 3,8 Billionen Won mit Tesla unterzeichnet, teilte laut einem Bericht von Bloomberg am Dienstag das in Südkorea börsennotierte Unternehmen L&F Co. mit. Das macht umgerechnet rund 2,9 Milliarden Dollar und sorgte dafür, dass die Aktie des Zulieferers um bis zu 19 Prozent anstieg. Die Belieferung soll Anfang 2024 beginnen und bis Ende 2025 anhalten.

Dabei handelt es sich nach den Angaben um nickelreiches Material. Der lokalen Publikation Naver sagte ein Analyst, dass der Vertrag mit Tesla ein Volumen von rund 77.000 Tonnen habe, was für die Batterien von ungefähr 783.000 Elektroautos genüge. Abhängig von der Akku-Größe in jedem davon könnte Tesla also allein mit dem Kathoden-Material von L&F um die 50 Gigawattstunden an Batterien produzieren. Laut dem Bloomberg-Bericht soll es in die USA und andere Regionen geliefert werden.

Weil die USA ein Freihandelsabkommen mit Südkorea haben, dürften Tesla-Produkte mit dem Kathoden-Material von dort von der hohen US-Förderung für die lokale Produktion von Batterien und Akkus profitieren. Zugleich scheint der Milliarden-Vertrag zu zeigen, dass Tesla sich bei den eigenen Batterien vorerst auf das obere Ende des Leistungsspektrums konzentrieren will. Weiter unten gäbe es die LFP-Chemie, die ohne Nickel auskommt und laut CEO Musk bei Tesla langfristig zwei Drittel der gesamten genutzten Kapazität ausmachen soll. Im Juli 2021 sagte er jedoch, dass er dafür nicht das eigene 4680-Format erwarte, sondern ein anderes.

Preis für Tesla abhängig von Lithium-Markt

Der neue Tesla-Partner L&F beliefert laut Bloomberg unter anderem bereits LG Energy Solutions, also den großen südkoreanischen Hersteller, der Batterien für Elektroautos aus der Gigafactory in China und das Model Y aus der deutschen Gigafactory liefert. Pläne für eine eigene Produktion kompletter Batterien in der Fabrik in Grünheide bei Berlin hat Tesla aufgeschoben, um stärker von der Förderung in den USA profitieren zu können. Eine Absicherung gegen möglicherweise weiter steigende Kosten für Batterie-Rohstoffe enthält der Vertrag mit L&F jedoch nicht: Laut dem Naver-Bericht ist darin vorgesehen, dass sich der von Tesla zu bezahlende Preis abhängig von der Entwicklung bei Lithium verändern kann.

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