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Bekannter Tesla-Leerverkäufer veröffentlicht neun Negativ-Prognosen für 2020

Bild: Tesla

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Nach den jüngsten Kursanstiegen von Tesla an der Börse traut sich selbst der bekannte Leerverkäufer und Tesla-Skeptiker Montana Skeptic keine Prognosen darüber mehr zu, wie sich der Kurs der Tesla-Aktie entwickeln wird. Ansonsten aber bleibt er sich treu: Kurz nach Neujahr meldete er sich auf der Börsen-Plattform Seeking Alpha zu Wort und veröffentlichte neun Prognosen zu Tesla im begonnenen Jahr 2020. Diese sind wie erwartet weitestgehend negativ, doch selbst der langjährige Kritiker kommt nicht umhin, einige positive Entwicklungen zu erwähnen.

Erstens, schreibt er, werde Tesla wohl für das vierte Quartal 2019 einen Gewinn ausweisen, nicht aber für das Gesamtjahr. Zweitens werde dem Elektro-Pionier 2020 aber trotzdem nicht das Geld ausgehen, schon weil er sich vor kurzem einen neuen Milliarden-Kredit in China sichern konnte. Das klingt gar nicht schlecht, aber Montana Skeptic merkt dazu noch an, dass Tesla deutlich mehr Geld für Investitionen ausgebe als offiziell ausgewiesen. Für nähere Informationen dazu verweist er auf einen Twitter-Nutzer.

Drittens und viertens würden die Verkäufe von Model S und Model X sowie auch des Model 3 in den USA und Europa zurückgehen, wenn Tesla nicht mit Preissenkungen dagegenhalte. Bei den Premium-Modellen S und X sei der Rückgang schon 2019 „dramatisch“ gewesen, 2020 werde es noch schlimmer. Ähnlich habe sich das Model 3 im vergangenen Jahr vor allem in den Niederlanden bestens verkauft, was aber 2020 wegen einer beendeten Fördermaßnahme nicht mehr so sein werde. Fünftens prognostiziert der Tesla-Leerverkäufer, dass Analysten ihre Gewinnprognosen für das Unternehmen 2020 senken werden – das sei schon in den letzten Jahren so gewesen.

Sechstens sagt Montana Skeptic voraus, dass es auch 2020 noch „kein FSD“ von Tesla geben werde, also kein vollständig autonomes Fahren. Er glaube sogar, dass es diese Möglichkeit irgendwann geben werde, aber weder in diesem noch im kommenden Jahr. Siebtens glaubt der Blogger nicht daran, dass es Tesla wie von CEO Elon Musk angekündigt gelingen wird, Produktion und Verkauf des Photovoltaik-Produkts Solar Roof drastisch zu steigern.

Die achte Prognose bezieht sich auf angekündigte Produkte: Weder der Elektrorenner Roadster noch der E-Sattelschlepper Semi würden 2020 auf den Markt kommen. Neuntens sagt Montana Skeptic voraus, dass Tesla 2020 noch keinerlei Investitionen für die Produktion des im November 2019 präsentierten Tesla Cybertruck vornehmen wird.

All das klingt ziemlich negativ, das aber deutlich weniger als in früheren Jahren, als der Blogger beispielsweise vor einer Tesla-Insolvenz noch vor Mitte 2017 warnte. Trotzdem und trotz der Tatsache, dass er sich nach eigener Aussage eigentlich keine Tesla-Börsenprognosen mehr zutraut, gibt er aber an, weiter eine Short-Position in Tesla, also Aktien leerverkauft zu haben. Ende des Jahres könnten Leser gern auf ihn zukommen und ihm sagen, wie falsch er mit seinen Prognosen gelegen habe, schreibt er.

https://twitter.com/QTRResearch/status/1021481848403382272

Der Name Montana Skeptic ist ein Pseudonym. Die tatsächliche Person dahinter, Mitarbeiter eines Vermögensverwalters, war im Sommer 2018 auf Twitter enttarnt worden. Kurz darauf soll Tesla-CEO Musk seinen Chef angerufen und gefordert haben, dass der Blogger seine Tesla-Kommentare einstellt. Bis Dezember 2019 schwieg er auf Seeking Alpha tatsächlich. Jetzt aber sei er pensioniert und könne „schreiben, was auch immer ich will. Und das werde ich tun“, erklärt der Dauer-Skeptiker in seinem Profil.

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