Bild: Tesla-Bauarbeiten im September (Foto: teslamag.de)
Die Vorbereitungen für die Produktion des Model Y in Deutschland laufen nicht nur auf der Baustelle für die Gigafactory in Grünheide bei Berlin auf Hochtouren: Parallel hat Tesla mit Hilfe der Arbeitsagenturen in der Region begonnen, Personal dafür anzuwerben. 7000 bis 8000 Personen werden nach deren Angaben für die erste Phase gebraucht – und wie jetzt bekannt wurde, sind die ersten 200 davon schon eingestellt. Im Dezember soll es außerdem Bewerber-Tage geben, bei denen in großem Umfang und schnell über weitere Einstellungen entschieden wird.
Teslas neuer Giga-Chef kommt von Ford
Das berichtete am Donnerstag LR Online aus einer Pressekonferenz der zuständigen Arbeitsagentur in Frankfurt an der Oder. Die ersten 200 Tesla-Mitarbeiter sollen als Lagerkräfte eingesetzt werden, schreibt die lokale Publikation. Wann sie ihre Jobs antreten sollen, blieb aber zunächst offen. Darüber hinaus sollen auch schon erste Ingenieursstellen besetzt worden sein. Zusammen mit den Agenturen in Cottbus und Berlin sei eine Projektgruppe für Teslas deutsche Gigafactory-Jobs eingerichtet worden.
Dass mehrere technische Führungspositionen bei Tesla in Grünheide schon besetzt sind, wurde bereits in den vergangenen Wochen bekannt. Unter anderem wechselten zwei Führungskräfte aus dem Daimler-Konzern zur Giga Berlin, und nach der Entlassung des früheren Leiters Evan Horetsky liegt die Verantwortung für Teslas deutschen Bau jetzt bei einem langjährigen Ford-Manager, der seine Karriere als Lackierer begann. Außerdem war vor kurzem CEO Elon Musk erneut in Deutschland, um nach seinen Angaben Spitzen-Ingenieure als Problemlöser für die deutsche Tesla-Fabrik einzustellen.
Personal auf diesem Niveau dürfte nicht von den Arbeitsagenturen vermittelt werden, aber darüber hinaus braucht Tesla die mehreren tausend Mitarbeiter für die eigentliche Produktion. Hier soll es laut dem Bericht von LR Online in den kommenden Wochen „ernst werden“. Ab Dezember seien nach Angaben der Job-Agenturen Bewerber-Tage mit „Vorstellungsgesprächen im großen Stil“ geplant, die im typischen Tesla-Tempo laufen würden: Nach Tests und Gesprächen solle jeweils noch am selben Abend über eine Einstellung entschieden werden.
Wirklich 2700 Euro für Giga-Jobs?
Die vielen neuen Tesla-Beschäftigten sollen vor allem unter Arbeitslosen und Jobwechslern (womit vermutlich die Branche gemeint ist, nicht der Arbeitgeber) gefunden werden, zitiert LR Online den Chef der Frankfurter Arbeitsagentur. Als niedrigstes Monatsgehalt für Ungelernte seien 2700 Euro zu erwarten. Das entspreche dem mittleren Einkommen in ganz Brandenburg, hatte er dazu schon Anfang November erklärt; fachlich ausgebildete Kräfte würden 3500 Euro bekommen.
Diese Äußerung bezeichnete ein Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums in dieser Woche laut einem B.Z.-Bericht allerdings als „unglücklich“. Das Ministerium wolle nicht beurteilen, ob die genannten Zahlen stimmen.
