Bild: Audi-Elektroauto e-tron GT (Foto: Audi)
Noch elf Jahre, dann ist Audi wie Tesla: Laut mehreren Medienberichten von dieser Woche will die Premium-Marke des deutschen Volkswagen-Konzern im Jahr 2026 ihr letztes neues Modell mit Verbrennungsmotor vorstellen, und sechs Jahre später soll die Verbrenner-Ära dort komplett beendet sein – ab 2032 wolle Audi nur noch Elektroautos produzieren. In eine ähnliche Richtung geht die gesamte Auto-Industrie, doch der Audi-Ausstieg kommt relativ früh und wurde offenbar vorgezogen.
Q8 als letzter neuer Verbrenner-Audi
Um wie Tesla zu sein, braucht es natürlich mehr als nur elektrischen Antrieb. Darauf hatte der Audi-CEO Markus Duesmann selbst bei einer Veranstaltung in diesem Februar hingewiesen: Die „größte Revolution“ bestehe in der Umstellung auf mehr Software-Zentriertheit bei Autos, sagte er. Ein festes Datum für das kommende Verbrenner-Ende wollte er damals nicht nennen – als Schätzung gab Duesmann spätestens 2039 ab. Bis 2030 sollte der Elektroauto-Anteil an den Neuverkäufen 50 Prozent erreichen.
Doch diese Planung scheint seitdem noch einmal ehrgeiziger geworden zu sein. Denn wie jetzt zuerst die Süddeutsche Zeitung berichtete, will Audi schon 2026 sein letztes reines Verbrenner-Modell neu vorstellen. Laut der Automobilwoche, der die Angaben aus Unternehmenskreisen bestätigt wurden, dürfte es sich dabei um den Q8 handeln, der zeitgleich mit dem Elektroauto Q8 e-tron starten solle. Doch Audi gehe davon aus, dass der letzte eigene Verbrenner einschließlich des neuen Q8 dann schon 2032 produziert werde.
Interessant daran ist, dass Audi die Produktion von Verbrennern offenbar nicht einfach zu einem bestimmten Datum einzustellen plant, sondern davon ausgeht, dass es mangels Nachfrage nach Verbrennern sozusagen automatisch dazu kommen wird. Der Umstieg auf Elektroautos wäre dann im Kern weder von der Politik noch vom eingeschränkten Angebot des Herstellers getrieben, sondern schlicht eine Reaktion auf veränderte Kundenpräferenzen. Tatsächlich hat Audi mit dem e-tron GT vor kurzem sein erstes Elektroauto auf einer speziellen Plattform dafür herausgebracht und dann mit dem Q4 e-tron das zweite präsentiert. Von nun an soll es jedes Jahr mindestens ein neues Audi-Elektroauto geben, kündigte Duesmann im Februar an.
Mercedes-Elektroautos sollen früher kommen
Unterdessen wurde am Donnerstag auch mit Blick auf Mercedes-Benz berichtet, das Unternehmen wolle die Elektrifizierung seiner Modell-Palette beschleunigen. Mehrere Elektroautos sollen ein Jahr früher auf den Markt kommen als bislang geplant, schrieb das Manager-Magazin unter Berufung auf informierte Kreise. Anders als bei Audi hört sich die Begründung dafür aber eher defensiv an: Daimler-Konzernchef Ola Källenius wolle Mercedes auf ein mögliches Verbrenner-Verbot ab 2030 wie von den Grünen gefordert vorbereiten.