Nach Berichten über eine Unterbrechung von Teilen der Produktion in der Elektroauto-Fabrik von Tesla im kalifornischen Fremont haben am späten Donnerstag mehrere Medien eine E-Mail von CEO Elon Musk mit näheren Informationen dazu veröffentlicht. Nach den gleichlautenden Auszügen schrieb Musk, die Produktion in Fremont sei für ein paar Tage „reduziert“ oder „heruntergefahren“ worden – das englische Wort „bring down“ kann beides bedeuten. Seit gestern (also Mittwoch) laufe die Produktion wieder und werde bei Model 3 und Model Y bald wieder das volle Volumen erreichen, wird der Tesla-Chef weiter zitiert.
Aktualisierung: Auch der Stopp einer der vier Linien für die Produktion des Model 3 in Fremont soll laut zwei Twitter-Beobachtern früher wieder aufgehoben werden. Zunächst sollte die Produktionslinie nach Berichten zwei Wochen lang bis 7. März stillstehen. Doch die betroffenen Beschäftigten sollten jetzt doch schon an diesem Sonntag wieder Model 3 produzieren, schrieben die Beobachter unter Berufung auf ungenannte Quellen.
Laut Musk Teile-Mangel bei Tesla
Die ersten Informationen über einen Teil-Stopp bei Tesla in Fremont hatte am Donnerstag der Beobachter @SawyerMerritt auf Twitter veröffentlicht. Die Fabrik sei seit ein paar Tagen geschlossen, meldete er unter Berufung auf mehrere informierte Personen. In einer weiteren Nachricht präzisierte er, es sei nicht klar, welche der Produktionslinien dort stillstünden. Jedenfalls seien einige der für das Model 3 eingesetzten Beschäftigten für zwei Wochen nach Hause geschickt worden.
Ebenfalls von mehreren Quellen habe er gehört, dass es möglicherweise einen Engpass bei Teilen eines bestimmten Zulieferers gebe; spekuliert werde über Chip-Knappheit. Dazu passte die Meldung, dass der Tesla-Lieferant Samsung vor einigen Tagen wegen des extremen Winters seine Produktion im US-Bundesstaat Texas unterbrechen musste. Außerdem herrscht branchenweit enormer Mangel an Steuer-Chips für Autos, wobei nicht klar ist, in welchem Umfang Tesla allgemein von diesem Problem betroffen ist.
BREAKING: I have received an email that Elon has sent out to employees earlier today addressing the Fremont parts supply issues. He also discusses the Model S/X refresh timeline.
Here is the full email: pic.twitter.com/0Em373gCPS
— Sawyer Merritt (@SawyerMerritt) February 25, 2021
Auch Tesla-CEO Musk erwähnte laut den späteren Berichten „Probleme bei der Belieferung mit bestimmten Teilen“, verriet aber nichts Näheres. Man habe diese Gelegenheit genutzt, um die Anlagen in Fremont zu modernisieren und zu warten. Seit Mittwoch laufe die Produktion wieder, wird aus seiner E-Mail weiter zitiert, die @SawyerMerritt sogar im Volltext veröffentlichte. Fremont werde „über die nächsten paar Tage rasch auf die volle 3/Y-Produktion hochgefahren“.
Eine Linie für Model 3 noch inaktiv?
Tatsächlich hatten lokale Beobachter schon am Mittwoch wieder mehr Elektroautos und Verlade-Aktivitäten auf dem Parkplatz vor der Tesla-Fabrik registriert, nachdem es dort am Dienstag sehr leer gewesen sein soll. Beides würde zu den zitierten Aussagen von Musk passen.
Allerdings hatte @SawyerMerritt unter Berufung auf seine Quellen auch berichtet, einige Beschäftigte für das Model 3 seien informiert worden, dass Tesla sie zwei Wochen lang nicht benötigt. Das Gleiche meldete später die Nachrichten-Agentur Bloomberg und nannte als End-Datum der zweiwöchigen Pause für eine der bis zu vier Linien für das Model 3 den 7. März. Das wäre erst in gut einer Woche. Möglicherweise hat CEO Musk also eine relativ weite Definition von den „next several days“.
Aktualisierung: Mit den neuen Informationen über das Wiederanlaufen der Linie für Model 3 schon am Sonntag ist klar, dass die zeitliche Aussage des CEO durchaus wörtlich zu verstehen war. Damit dürfte auch der berichtete Teile-Mangel behoben sein, offenbar schneller, als von Tesla selbst zunächst erwartet.