Bild: Tesla (Visualisierung in FSD-Version 11.3.1)
Offiziell hat der Beta-Test der FSD-Software von Tesla für das Autopilot-System in Europa immer noch nicht begonnen und könnte auch noch auf sich warten lassen – ein konkretes Ziel-Datum hat CEO Elon Musk in diesem Februar anders als zuvor jedenfalls nicht mehr genannt. Intern aber scheint Tesla durchaus schon Elektroautos mit der FSD-Beta durch europäische Länder fahren zu lassen: Ein Tracker-Dienst hat mehrere davon mit einer aktuellen Version der Software unter anderem in Deutschland registriert.
FSD in Deutschland, Belgien, Dänemark, Polen
In Nordamerika können mittlerweile alle Tesla-Kunden mit bezahlter FSD-Option an dem Beta-Test mit der gleichnamigen Software teilnehmen, der im Oktober 2020 begann. Diese Verbreiterung wurde von CEO Musk im vergangenen November angekündigt, Mitte Februar jedoch gebremst, weil es in den USA einen Rückruf der Beta-Software von Tesla gab. Seit Ende Mai aber scheinen die erforderlichen Veränderungen umgesetzt, denn laut Trackern kamen zuletzt viele Kunden in Nordamerika mit Version 11.3.6 neu in das FSD-Programm.
Neu daran soll zudem sein, dass Tesla die bislang getrennten Zweige für Elektroautos mit Basis-Autopilot und mit der weitergehenden FSD-Option zusammenführt. Die Basis für eine schnellere Verteilung an Teilnahme-Berechtigte wäre also geschaffen – und wird offenbar auch genutzt, um die Beta-Software über Nordamerika hinaus zu verbreiten. Denn die Tesla-Firmware 2023.12.10, in der FSD 11.3.6 enthalten ist, wurde zum Beispiel nach Daten von Teslascope bis diesen Dienstag auf drei Fahrzeugen allein in Deutschland installiert.
Davon kann der Dienst nur wissen, wenn Tesla-Fahrer seine Software nutzen, die dann auch Daten aus dem Fahrzeug-System abfragen kann. Spätestens die FSD-Entdeckung in Europa zeigt, dass unter den Nutzern auch Beschäftigte von Tesla sind, wenn man die Möglichkeit ausschließt, dass jetzt private Kunden die Beta-Software bekommen haben. Vergangene Woche hatte Teslascope erst einen Tesla mit FSD 11.3.6 in Deutschland sowie je einen weiteren in Australien und Belgien entdeckt. Bis Dienstag gegen Mittag waren als weitere europäische Länder Polen und Dänemark hinzugekommen.
Tesla suchte Europa-Tester auf Vorrat
Also scheint Tesla die Beta-Software mittlerweile breit über den Kontinent verteilt zu testen – technisches Personal dafür wurde schon im Februar 2022 in mehreren Ländern gesucht, allerdings mit dem Hinweis, dass die Stellen erst später besetzt werden sollten. Zum Europa-Start des FSD-Tests für Kunden hatte Musk in diesem Februar erklärt, der könne nach der Anpassung des Systems an EU-Straßen und seiner Vorlage bei Regulierungsbehörden erfolgen. Vorher wolle Tesla in Nordamerika Stadt- und Highway-Programmierung in einem einheitlichen „stack“ zusammenlegen. In der Breite werde das wohl mit FSD 11.3.2 passieren, kündigte Musk an. Stattdessen dauerte es bis Version 11.3.6 – die aber zumindest intern nicht mehr auf die USA und Kanada begrenzt ist.