Irgendwann in 2022 werde die neueste Autopilot-Software FSD, die bislang nur in den USA getestet wird, „ziemlich wahrscheinlich“ auch nach Europa kommen, sagte Tesla-CEO Elon Musk bei einem Deutschland-Besuch im vergangenen Oktober, und zwar nicht nur in einer Beta-Version. Seitdem wurde durch einen der zuletzt häufigen Software-Rückrufe bei Tesla bekannt, dass in den USA mittlerweile 53.822 Fahrzeuge an dem FSD-Betatest teilnehmen und in Kanada 68, in diesem Fall wohl sämtlich von Mitarbeitern. Aus Europa dagegen waren in dieser Hinsicht zuletzt keine Fortschritte zu hören – aber immerhin sucht Tesla jetzt in vier Ländern Software-Profis, die bei der FSD-Validierung helfen.
„Autopilot-Funktionen validieren“ in Europa
Die Ausschreibungen dafür sind auf den Karriere-Seiten von Tesla zu finden. Mit gleichlautenden Texten auf Englisch, aber nur für die deutsche Stelle mit dem Zusatz „(m/w/d)“, wird in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien je ein „Software Engineer in Test, Autopilot“ gesucht. Und dabei geht es nicht etwa nur um die Weiterentwicklung der mittlerweile in jedem neuen Tesla enthaltenen Basis-Version des Autopilot-Systems: Die Testingenieure sollen sich laut den Anzeigen mit Funktionen auf dem Weg zu „full self-driving“ beschäftigen.
Konkret erwartet Tesla, dass sie alle aktuellen und zukünftigen Funktionen des Autopilot-Systems validieren. Dazu sollen sie in der Lage sein, im großen Stil Testläufe umzusetzen, zu evaluieren und zu visualisieren. Gefragt ist also weitaus mehr als bloßes Testfahren mit FSD-Versionen für Europa. Festgestellte Probleme sollen sofort gemeldet und analysiert werden. Außerdem muss man „exzellent“ in Python oder C++ programmieren können (was laut Tesla in einem Live-Test bei einer möglichen Vorstellung überprüft wird). Das „engineer“ im Job-Titel ist dabei nicht im formalen Sinn zu verstehen: Alternativ zu einem Abschluss in Computer-Fächern würden Tesla auch praktische Erfahrung zusammen mit dem Nachweis außergewöhnlicher Fähigkeiten reichen.
Tesla will Bewerbungen auf Vorrat
Als professioneller Autopilot-Tester bei Tesla arbeitet man mit Teams in Europa, USA und Asien zusammen, was Flexibilität bei den Arbeitszeiten erfordere, heißt es in den Anzeigen weiter. Als Standorte kommen mehrere in Europa in Frage, womit aber nur die vier Länder gemeint sein dürften, in denen Autopilot-Testingenieure gesucht werden – Verkehrsregeln und -Verhältnisse sind schließlich national unterschiedlich. Wie die Ausschreibungen sogar explizit verraten, gibt es allerdings noch keinen festen Zeitplan für die Besetzung der Stellen und damit wohl den Start der FSD-Tests in Europa. Tesla geht nur davon aus, dass das „bald“ der Fall sein werde, und ermuntert dazu, sich schon jetzt dafür zu bewerben.