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BYD aus China meldet eine Million Elektroautos – und schickt erste 100 SUV nach Europa

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Bild: BYD

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Überall in der westlichen Welt sind die etablierten Hersteller in unterschiedlich hohem Tempo dabei, auf die von Tesla gestellte Herausforderung zu reagieren. Doch dabei haben sie es bei weitem nicht nur mit dem kalifornischen Pionier zu tun: Auf dem wichtigen Markt China ist die Elektroauto-Entwicklung schon weiter vorangeschritten als im Westen, und bei den Elektroauto-Bestsellern dort konkurrieren bislang nur lokale Hersteller ernsthaft mit Tesla. Zudem wird damit gerechnet, dass die Chinesen auch auf westliche Märkte drängen – und dank der neuen Antriebstechnologie haben sie dafür wohl bessere Chancen als je zuvor.

BYD mit eigener Batterie-Produktion

Tesla gab vor gut einem Jahr im März 2020 bekannt, sein millionstes Elektroauto produziert zu haben, ein rotes Model Y. Der chinesische Hersteller BYD Auto, gegründet im selben Jahr wie Tesla als Tochter des Elektronik- und Batterie-Herstellers BYD Company, meldete diesen Meilenstein in dieser Woche, allerdings nicht in so lupenreiner Form wie Tesla: Am Mittwoch sei das millionste „New Energy Passenger Car“ von BYD Auto vom Band gelaufen, teilte das Unternehmen mit. Zu diesen NEVs zählen in China aber neben reinen Elektroautos auch Plugin-Hybride.

Dennoch ist die Elektro-Erfahrung von BYD erheblich, und während Tesla die eigene Produktion von Batterie-Zellen erst noch aufbaut, waren die Chinesen in diesem Bereich sogar schon aktiv, bevor sie selbst ins Auto-Geschäft starteten. Verbrenner-Fahrzeuge bieten sie inzwischen kaum noch an, und die meisten der neuen Pkw-Modelle sind rein elektrisch. Darüber hinaus liefert BYD auch schon elektrische Nutzfahrzeuge und Busse in vorzeigbaren Stückzahlen und Batterie-Systeme an andere Hersteller.

Wenn irgendjemand Tesla gefährlich werden könne, dann Elektroauto-Hersteller aus China, sagte vor kurzem der bekannte Industrie-Berater Sandy Munro. Nicht weniger ernst zu nehmen ist diese Warnung somit für westliche Autokonzerne, die derzeit versuchen, ihren Rückstand auf Tesla aufzuholen. Somit könnte es chinesischen Startups und etablierteren Anbietern erstmals gelingen, nicht nur im eigenen Land Fuß zu fassen, sondern auch im Westen.

Erste 100 China-Elektroautos für Europa

BYD zum Beispiel hat sich das schon konkret vorgenommen. Zeitgleich mit dem Erreichen der Millionen-Marke gab das Unternehmen bekannt, dass die ersten Elektroautos für den europäischen Markt produziert und auf dem Weg dorthin sind. Dabei handelt es sich um 100 Exemplare des SUV Tang.

Der ist vielleicht kein Vorzeige-Beispiel, weil er als eines der wenigen BYD-Modelle auch mit Verbrenner-Antrieb zu haben ist. Dennoch wird damit ein China-Anfang gemacht, in diesem Fall zunächst in Norwegen als dem für Elektroautos empfänglichsten Markt in Europa. Die ersten Auslieferungen des BYD Tang sollen dort im Spätsommer erfolgen. West-Hersteller werden sehr genau hinsehen, wie sich der Elektroauto-Import aus China in seinem ersten Tesla-Land schlägt.

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