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CEO Musk: Elektroautos von Tesla werden mit Giga-Pressen produziert wie Spielzeuge

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Bild: Montage einer Giga-Presse bei Idra (Foto: Foundry Planet)

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Eines der von CEO Elon Musk ausgegebenen Ziele bei den Elektroautos von Tesla ist, dass sie ihren Besitzern möglichst viel Freude bereiten sollen. Das erklärt ihre rasante Beschleunigung, aber auch Extras, über die manche nur den Kopf schütteln, wie zum Beispiel die in Deutschland vor kurzem in „Abgasskandal“ umbenannte Funktion, mit der man unterschiedliche Darmwind-Geräusche von beliebigen Plätzen erklingen lassen kann. Und wie Musk jetzt erklärte, haben Teslas noch eine weitere Ähnlichkeit mit Produkten, die sonst eher für Minderjährige gedacht sind: Sie würden bald „buchstäblich“ produziert wie Spielzeug-Autos, schrieb er auf Twitter.

Musk sucht Inspiration in fremden Branchen

Derzeit ist Tesla dabei, die Produktion von massenhaft Batterien für seine verspielten Elektroautos sowie die eher nüchternen stationären Energie-Speicher in den Griff zu bekommen. Im September 2020 stellte Musk eine eigene Zelle im XL-Format 4680 vor, die mit weitaus weniger Platz-, Energie- und Investitionsaufwand produziert werden soll. Neben dem Elektroauto-Werk Fremont wird mit technischer Hilfe aus Deutschland an einer Pilotanlage dafür gearbeitet, in noch viel größerem Maßstab will Tesla laut Musk die 4680-Zellen erstmals in der deutschen Gigafactory bei Berlin produzieren.

Für Unterstützung dabei warb Tesla in dieser Woche mit einem kurzen Video, das Teile der Pilot-Produktion in Fremont zeigen dürfte. Nichts bremse den Weg in eine nachhaltige Energie-Zukunft stärker als die Verfügbarkeit von genügend Batterie-Zellen, wiederholte Musk in einem Twitter-Kommentar frühere Aussagen dazu. Außerdem sagte er, die beste Technologie für eine viel schnellere Zellproduktion sei in fremden Branchen mit „ultrahohem Volumen“ wie Lebensmittel oder Medizin zu finden. Auch die Spielzeug-Industrie nannte er als Beispiel.

Das bezog sich zunächst nur auf die Batterie-Produktion, aber Musk-Followern fiel schnell auf, dass der Seitenblick auf die Spielzeug-Produktion wegen der Besonderheiten der Elektroautos auch sonst gut zu Tesla passt. Und der CEO selbst führte diesen Gedanken dann noch weiter: Auch die Produktion der kompletten Fahrzeuge solle an die von Spielzeug-Autos angelehnt werden, erklärte er mit Blick auf die riesigen Druckgussmaschinen, die Tesla neuerdings in Fremont und wohl auch der Gigafactory in China einsetzt und in der neuen deutschen Fabrik noch viel intensiver nutzen will.

In Fremont wird der komplette hintere Teil des Fahrzeug-Rahmens für das Model Y seit kurzem in einem Guss in einer der Giga-Pressen hergestellt, die Tesla bei dem italienischen Maschinenbauer Idra gekauft hat. In den USA sind bislang nur zwei davon im Einsatz, aber für die neue Gigafactory in Grünheide bei Berlin sind laut den veröffentlichten Anträgen acht dieser riesigen Maschinen vorgesehen. Damit soll auch der Vorderteil des Rahmens für Model Y aus einem Guss entstehen, und dazwischen kommt nach Angaben von Musk nur noch ein weiteres Element: das Mitteilteil, in dem wiederum die neuen 4680-Zellen tragender Bestandteil einer höchst stabilen Sandwich-Struktur sind.

Vier Giga-Pressen für kompletten Tesla

Schnell, billig und in großer Zahl, dürfte Musk mit seinem Spielzeug-Vergleich also gemeint haben. Und mit der kompletten tragenden Struktur für Tesla-Elektroautos aus nur drei großen Elementen ist noch nicht einmal Schluss: Im Juli 2019 wurde ein Patent bekannt, in dem Tesla zeigte, wie vier der Giga-Pressen in einer speziellen Anordnung zusammenarbeiten – und dann jeweils in einem Durchgang praktisch ein komplettes Elektroauto ausspucken. Wie üblich ist der CEO in Gedanken also schon weit voraus, dürfte sich aber nicht davon anhalten lassen, auch diese Vision wahr zu machen.

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