Jemand bei Tesla (vielleicht sogar CEO Elon Musk selbst) muss ein ausgesprochener Musik-Kenner sein: Am Sonntag veröffentlichte der offizielle Twitter-Account des Unternehmens ein kurzes Video, in dem es Einblicke in die eigene Technologie zur Produktion von Batterie-Zellen gibt. Musikalisch untermalt wird das rasante Maschinen-Geschehen darin von einem Song aus den 1960er Jahren. Und nicht nur dessen für Rock ’n‘ Roll typisches hohes Tempo passt gut zu den schnellen Tesla-Bildern, sondern auch der Text.
Alles anders bei eigenen Tesla-Zellen
Noch produziert Tesla die eigenen, beim Batterie-Tag Ende September 2020 vorgestellten Zellen im XL-Format 4680 nur in geringem Umfang in einem Gebäude neben seinem Elektroauto-Werk im kalifornischen Fremont. Dort dürften auch die Aufnahmen entstanden seien, die in dem Video auf Twitter und YouTube zu sehen sind. Aber bis Ende dieses Jahres soll die Pilot-Produktion in Fremont laut Musk das für eine derartige Anlage hohe Volumen von hochgerechnet 10 Gigawattstunden pro Jahr erreichen. Und bis Ende 2022 will Tesla auf 100 Gigawattstunden eigene Batterien pro Jahr kommen, wobei die erste große Anlage dafür auf dem Gelände der neuen Gigafactory bei Berlin geplant ist.
Neu daran soll nicht nur das Format sein, sondern im Grunde auch alles andere: die Chemie in den Zellen ebenso wie ihr Aufbau, und alles daran ist für eine möglichst platz- und kostensparende Produktion ausgelegt. Um das zu realisieren, hat sich Tesla unter anderem die Hilfe des deutschen Spezial-Maschinenbauer Saueressig gesichert. Wechselnde Teams von dort bauten nach Informationen von teslamag.de schon kurz vor dem Batterie-Tag an den Anlagen in Fremont und sollen auch schon Aufträge für die entstehenden Tesla-Gigafactorys in Grünheide und Texas haben.
Come work on cell / battery production at Giga Texas & Giga Berlin! https://t.co/PhsI5bb0uD pic.twitter.com/jEUatMLDmE
— Tesla (@Tesla) January 17, 2021
Außerdem wird auch das interne Team vergrößert, denn das jetzt gezeigte Musik-Video hatte Tesla schon Ende 2020 in einer etwas längeren Form veröffentlicht. Damals endete es mit der englisch-deutschen Aufforderung „Join the Cell Team. In unserer Gigafactory Berlin-Brandenburg“. In der neuen Version steht eine ähnliche Formulierung auf Englisch im Kommentar-Text bei Twitter wie YouTube und dazu ein Link zum Bereich Batterie-Jobs auf der Tesla-Website.
Rock ’n‘ Roller singt von Million Meilen
Die Produktion von Batterie-Zellen sei derzeit eine grundlegende Begrenzung für das Tempo des Umstiegs auf eine nachhaltige Energie-Zukunft, kommentierte zudem Tesla-CEO Musk jetzt das eigene Video. Das sei ein „sehr wichtiges Problem“, und Inspiration zu seiner Lösung am ehesten in Branchen mit „ultrahohem Volumen“ wie bei Lebensmittel-Abfüllung, Spritzen oder auch Spielzeugen zu finden.
Wer auf die musikalische Begleitung zu dem Teaser-Video über die Tesla-Batterien stieß, verriet der CEO nicht, aber sie ist gut ausgesucht: Der Song „Honey Bee“ wurde laut dem YouTube-Text dazu im Jahr 1960 von dem Elvis-Verehrer Don Hinton aufgenommen, der dann rasch wieder von der Bildfläche verschwand. Aber er singt darin von „einer Million Meilen“ – eine Laufleistung, die als ein mit Lithium-Ionen-Akkus erreichbares Ziel gilt. Und auch von einer „Ladung“ durch seine Liebste ist in dem Song aus der Zeit der ungehemmt lauten und schmutzigen Verbrenner-Autos schon die Rede.