Bild: Tesla (Archiv)
Als CEO von Tesla leitet Elon Musk den längst wertvollsten Auto-Hersteller weltweit und eines der Unternehmen mit der höchsten Börsen-Kapitalisierung überhaupt – und das macht er quasi in einem Halbtagsjob, denn ungefähr gleich intensiv kümmert sich der Multi-Unternehmer um sein Weltraum-Unternehmen SpaceX. Wie Musk jetzt erklärte, ist allein Tesla zudem eigentlich nicht nur ein Unternehmen, sondern viele: Man solle es als Sammlung von ungefähr einem Dutzend Startups verstehen.
„Tesla spielt mit immer neuen Figuren“
Das schrieb der CEO an diesem Mittwoch als Reaktion auf eine Reihe von Twitter-Nachrichten der Marktforschungsfirma Disruption Research, die darin die „absolut wahnsinnige“ Produktivität von Tesla bei Forschung und Entwicklung lobte. Die Beobachtungen von @DisruptResearch stammen eigentlich schon von April 2019, aber erst jetzt scheint für den Tesla-Chef die richtige Zeit gekommen zu sein, sich dazu zu äußern.
Man könne Tesla am besten als eine „Sammlung von ungefähr einem Dutzend Startups betrachten“, erklärte Musk. Die meisten davon seien bislang nacheinander gekommen, jetzt aber würden sie zunehmend parallel zueinander operieren. Jede neue Produktlinie bei Tesla sei ebenso „erfunden“ worden wie jedes neue Produktionssystem. Tesla spiele anders als alle anderen Schach nicht mit immer denselben Figuren, sondern entwickle immer neue.
Tesla is best understood as a collection of about a dozen startups, mostly in series, increasingly in parallel. Every product line & new production system was invented. Instead of playing chess with the same pieces as everyone else, create new pieces.
— Elon Musk (@elonmusk) September 10, 2020
Aus welchen zwölf Startups Tesla konkret besteht oder bestand, zählte Musk nicht im Einzelnen auf. Er hat aber zum Beispiel schon früher erwähnt, dass Tesla auch seine Gigafactorys, von denen derzeit auf drei Kontinenten zwei neu gebaut und eine deutlich vergrößert werden, als Produkte betrachtet, die bei jedem neuen Projekt besser werden. Das bestätigte bei einem Ortstermin in dieser Woche auch Teslas Chef für den Bau der neuen Fabrik in Grünheide bei Berlin: Die deutsche Gigafactory werde die bei weitem beste sein, die Tesla je gebaut habe, sagte er.
Drei Tesla-Fabriken, drei neue Autos
Ähnlich wie zuvor Musk sagte der Gigafactory-Chef außerdem, auch das dort produzierte Model Y werde der bis dahin beste Tesla aller Zeiten sein und sich von dem aus den USA deutlich unterscheiden. Allein in Deutschland arbeiten in dieser Betrachtung derzeit also zwei Tesla-Startups gleichzeitig, und ein weiteres in China, wo die Produktion des Model Y in einem zweiten Gigafactory-Gebäude vorbereitet wird.
Hinzu kommen eine weitere Gigafactory in Texas, wo mit Cybertruck und Semi zwei gänzlich neue Elektro-Fahrzeuge von Tesla produziert werden sollen. Allein das macht schon ein halbes Dutzend Startups unter dem Tesla-Mantel aus, die tatsächlich parallel zueinander aktiv sind.