Bild: Tesla
Statt drei hat Tesla inzwischen vier Batterie-Lieferanten: Nach dem Start mit Panasonic kamen zunächst LG Energy Solutions und CATL hinzu, und in diesem Frühjahr bewahrheiteten sich Gerüchte, laut denen bald auch BYD dazugehören würde, das neben Batterien auch eigene Elektroautos produziert. Bislang sind die BYD-Akkus nur in der Basis-Version des Model Y zu finden, wenn sie in der deutschen Gigafactory gebaut wird. Doch auch in Kanada Tesla seit kurzem ein Model Y in der informell als RWD bezeichneten Version an – und möglicherweise bald wieder in den USA.
US-Anmeldung für Model Y RWD entdeckt
In seiner Heimat verkaufte Tesla das Model Y zunächst nur in den Varianten Long Range und Performance mit gleich großem Akku. Nach der Eröffnung der Gigafactory in Texas kam eine dritte Version hinzu, die erste mit Akku aus eigenen 4680-Batterien von Tesla; dieses Model Y hat ebenfalls Allrad-Antrieb, aber die Akku-Kapazität ist etwas geringer. Als Reichweite nach der US-Norm EPA gibt Tesla 279 Meilen an.
Kurz gab in den USA es auch schon ein Model Y RWD wie aktuell in China, Europa und Kanada, doch schon nach etwa einem Monat verschwand es im Februar 2021 wieder von der Website. Mit dem kleineren Akku habe es bei der Reichweite nicht unter allen Bedingungen den Tesla-Standard erfüllt, erklärte CEO Elon Musk dazu. Als EPA-Wert waren im Konfigurator zuvor 244 Meilen (knapp 393 Kilometer) angegeben. Weniger als 250 Meilen hatte Musk als inakzeptabel wenig bezeichnet, weshalb die US-Einführung des kleinsten Model Y überraschend kam und seine Wiederabschaffung logischer erschien.
Trotzdem könnte es jetzt zurückkommen. In Kanada bietet Tesla seit Ende April ein Model Y RWD an (s. Foto oben), das dem Vernehmen nach vollständig in der Gigafactory in China produziert wird. Und für die USA entdeckte der YouTube-Kanal Cleanerwatt vergangene Woche eine Anmeldung bei der Umwelt-Behörde EPA. Dem Dokument ist zu entnehmen, dass das darin beschriebene Model Y ebenfalls nur mit Heckantrieb ausgestattet ist. Ein einzelner Reichweiten-Wert nach EPA und die Akku-Kapazität werden nicht genannt, aber Test-Ergebnisse schienen bei 223-353 Meilen bzw. 60,2-69 kWh zu liegen.
Tesla könnte LFP-Akku aus China importieren
Das könnte laut Cleanerwatt auf unterschiedliche Akku-Versionen hindeuten. Der Kanal geht jedoch anhand von Angaben zur Energie-Dichte davon aus, dass Tesla beim Model Y RWD wie in China, Europa und Kanada Batterien auf Grundlage der LFP-Chemie verwenden möchte. Wenn diese Schlussfolgerung richtig ist, dürften zumindest die Energie-Speicher aus China kommen, denn in Nordamerika gibt es bislang kaum Fabriken für LFP-Batterien.
Beim kleinsten Model 3 für die USA ist Tesla bereits auf LFP aus China umgestiegen – und trotzdem bekommt auch diese Basis-Version die volle Käufer-Förderung von 7500 Dollar, wohl weil dafür die gesamte Produktion eines Modells betrachtet wird und Batterien für das Model 3 ansonsten aus den USA stammen. Mit dem Model Y könnte Tesla jetzt eine ähnliche Konstruktion versuchen.