Bild: Tesla
In diesem Januar und Februar schien alles auf Rekord-Verkäufe von Elektroautos aus der Gigafactory von Tesla in China im März hinauszulaufen, denn sie waren zwar etwas niedriger als im Dezember 2021, aber höher als in bis dahin allen anderen Monaten. Den krönenden Abschluss hätte dann nach dem üblichen Rhythmus (und ohne die Feiertage im Februar) der letzte Monat des ersten Quartals bringen können, doch daraus wurde nichts: Mitte März wurde die Tesla-Fabrik in China zunächst für zwei Tage geschlossen und vier Tage vor seinem Ende erneut. Und so fielen die Verkaufszahlen von dort niedriger aus als zuvor erwartet.
Tesla-Quartalsrekord trotz März-Lockdown
Nach der Rekordzahl von 70.847 Model 3 und Model Y aus der chinesischen Tesla-Fabrik (s. Foto oben) im Dezember 2021 waren es in diesem März mit insgesamt 65.814 merklich weniger, teilte der Verband CPCA am Montag mit. Wie im letzten Monat eines Quartals bislang üblich, gingen nur 60 dieser Elektroautos in den Export. Gegenüber Januar und Februar 2022 mit 59.825 bzw. 56.515 Tesla-Verkäufen aus der lokalen Fabrik ergibt sich eine deutliche Steigerung, und gegenüber März 2021 erst recht.
Auch im ganzen ersten Quartal hat Tesla damit einen Allzeit-Rekord erzielt: Insgesamt ergibt sich ein Wert von 182.399 Verkäufen von Model 3 und Model Y aus China, etwa 10.000 mehr als im letzten Viertel von 2021.
Ohne die neuen Corona-Lockdowns wäre er wohl noch deutlicher ausgefallen. Doch zunächst Mitte März für zwei Tage musste Tesla die Produktion in China unterbrechen, weil am Sitz seiner Gigafactory in Shanghai neue Corona-Lockdowns eingeführt wurden. Ende des Monats folgten viel drastischere Maßnahmen. Zunächst wurde die Stadt nacheinander in zwei Hälften für je vier Tage abgesperrt. Tesla hoffte, nach weiteren vier Tagen Pause Anfang April weitermachen zu können, doch stattdessen ist jetzt ganz Shanghai in einem strikten Lockdown.
Neue Gigafactorys könnten China ausgleichen
Die Fabrik in China hatte schon 2021 erheblich zum Wachstum bei Tesla beigetragen und steuerte etwa jedes zweite bei dem Unternehmen produzierte Elektroauto bei. In diesem Jahr sollte die Kapazität weiter gesteigert werden – die Rede ist von bis zu einer Million Model 3 und Model Y pro Jahr nach der etwa halb so hohen Produktion in 2021. Wie lange die Sperren in Shanghai und anderen Städten anhalten, war Anfang dieser Woche offen – ebenso wie die Frage, wie lang anschließend die logistischen Nachwirkungen dieser neuen Disruption sein werden. Ähnlich wie Anfang 2020, als die frisch gestartete China-Fabrik nach einer nur kurzen Corona-Pause länger wegfallende Produktion in den USA ausglich, hat Tesla in diesem Jahr allerdings sogar schon zwei neue Gigafactorys in Betrieb genommen: Ende März die deutsche in Grünheide bei Berlin und vergangene Woche die in Texas.