Bild: Tesla (Archiv)
Den zunehmend lauten Forderungen von CEO Elon Musk nach einer Aufhebung der Sperr-Verfügung für die Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont schien die Regierung des zuständigen County Alameda zunächst standzuhalten. Diese Woche aber stellten sich Kaliforniens Gouverneur und später sogar US-Präsident Trump deutlich auf die Seite von Tesla und damit indirekt gegen das County. In diesem Umfeld hat es jetzt reagiert: Tesla dürfe „diese Woche“ den Neustart in Fremont vorbereiten, der dann nächste Woche „möglich“ sei, teilte am späten Dienstag nach US-Zeit die Gesundheitsbehörde von Alameda mit.
Zwei Bedingungen für Tesla-Start
Als Begründung gibt das County an, man habe den konkreten Plan von Tesla für die Vermeidung von Corona-Infektionen bei der Arbeit in Fremont erhalten und überprüft. Außerdem habe es am Dienstag (also während CEO Musk auf Twitter weiter Druck machte) „produktive Diskussionen mit Tesla-Vertretern“ gegeben, bei denen auch zusätzliche Empfehlungen ausgesprochen worden sein.
Unter zwei Bedingungen könne Tesla deshalb jetzt über die aktuell erlaubten Minimal-Aktivitäten hinausgehen, um eine mögliche Wiedereröffnung „schon“ kommende Woche vorzubereiten: Die angesprochenen Veränderungen müssen in den Tesla-Plan eingearbeitet werden und die Indikatoren zur öffentlichen Gesundheit müssen stabil bleiben; beim ersten Punkt kann Tesla also agieren, beim zweiten nur hoffen. Das County will nach eigenen Angaben mit der Polizei Fremont zusammenarbeiten, um die Einhaltung der Hygiene- und Distanz-Pläne zu überprüfen.
Alameda County Update on Tesla, May 12: We received Tesla’s site-specific Fremont COVID-19 Prevention and Control Plan yesterday as anticipated. A site-specific plan is a part of the Governor’s guidance for reopening manufacturing. pic.twitter.com/KsooDIKUYG
— Alameda County Health (@Dare2BWell) May 13, 2020
Als (einstweilen nur möglichen) konkreten Termin für den Tesla-Neustart in Fremont nennt das County den 18. Mai, also kommenden Montag. Wenn die Daten bis dahin Fortschritte bei bestimmten Coronavirus-Indikatoren zeigen, werde man „lokalen Unternehmen zusätzliche Aktivitäten genehmigen, einschließlich Tesla“, heißt es dazu noch einmal.
Tesla-CEO Musk hatte nach einem expliziten Verbot durch das County Alameda am Montag per Twitter erklärt, die Produktion werde aktuell trotzdem wieder aufgenommen; gegenüber der Möglichkeit einer Festnahme zeigte er sich unerschrocken. Während in Fremont nach Berichten schon wieder fleißig gearbeitet wurde und die Tesla-Aktie kaum reagierte, beteiligte sich Musk an dem erhitzten Twitter-Streit über seinen Streit mit dem County und bedankte sich bei Präsident Trump für die Unterstützung von Tesla, die dieser am frühen Dienstag äußerte.
Unnötige Aufregung um Tesla?
Die Aufregung um Musk, Fremont und Tesla in diesem Zusammenhang dürfte sich nach der aktuellen Beschwichtigung durch das County so schnell legen, wie sie entstanden ist. Und sie dürfte überflüssig gewesen sein: Nach Angaben eines der obersten Politiker von Alameda stand eine Wiedereröffnung am kommenden Montag schon vergangene Woche schon im Raum. Erst die Drohung des Tesla-CEO mit einer Klage zunächst am Telefon und dann öffentlich auf Twitter habe wie bei ihm in solchen Fällen üblich dazu geführt, „dass sich das Gespräch zwischen meinem Kontakt in der Fabrik und mit selbst verlangsamt“, sagte der County-Supervisor Scott Haggerty.