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Preisbrecher-Elektroauto im Test: Was bietet Dacia Spring für 10.920 Euro nach Prämie?

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Bilder: Martin Zink

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Wer ein Elektroauto von Tesla kaufen will, muss für einen Neuwagen in Deutschland trotz Abzug der staatlichen Umweltprämie immer noch mindestens 33.990 Euro ausgeben. Deutlich billiger geht es bei Dacia zu, denn das neue Elektroauto Spring der Renault-Marke kostet unter Einberechnung der Prämie nur 10.920 Euro. Damit kostet es noch weniger als der beliebte VW e-up, der sich allerdings nicht mehr bestellen lässt. Und was kann das Preisbrecher-Elektroauto im kleinen SUV-Format? Wir haben es getestet.

Elektroauto ohne Schnickschnack

Schon auf dem Papier lässt sich erkennen, dass man vom neuen Dacia nicht allzu viel erwarten sollte: 230 Kilometer Reichweite (WLTP), 3,73 Meter Länge, 33 kW Motorleistung und 27,4 kWh Batteriekapazität. Für die Stadt ist das aber durchaus ausreichend. Von außen wirkt der Spring jedenfalls erwachsen. Ja, er ist ziemlich klein, aber auch schick. Große Scheinwerfer, gelungene Front – das wirkt zeitgemäß und modern. Im Vergleich zum Dacia Duster, einem extrem günstigen Verbrenner-SUV, erscheint der elektrische Spring nur halb so groß. Letztlich ist er ein Kleinwagen mit vier Türen und großer Kofferraumklappe.

Beim Einsteigen wird es für Fahrer ab 1,90 Metern knapp. Unser Tester etwa ist 1,95 Meter groß und fühlte sich deutlich beengt, was durch die fehlende Höhenverstellung für den Sitz und das gar nicht verstellbare Lenkrad nicht besser wird. Wenn man drin ist, geht es spartanisch weiter – kein Schnick-Schnack, aber alles Wesentliche vorhanden. Das Cockpit ist klar gezeichnet, die Anzeigen im Rundinstrument gut ablesbar. Schlecht erkennen lässt sich, ob die Klimaanlage an ist, weil es nur durch leuchtende Buchstaben auf dem „AC“-Knopf angezeigt wird.

Zwischen den Spring-Sitzen befindet sich ein kleines Drehrad für die Wahl der Fahrtstufen. Ein P für Parken gibt es daran nicht, weswegen die manuelle Handbremse wirklich wichtig ist. Die Bedienung ist jedenfalls kinderleicht, auch wenn man über den herkömmlichen Zündschlüssel etwas schmunzeln muss. Die Sitze sind straff, aber wenig konturiert. Seitenhalt gibt es so gut wie keinen, aber man sitzt angemessen gut. Multimedia ist in den besseren Ausstattungslinien mit einem Navigationssystem samt Sprachsteuerung an Bord.

Beim ersten Tritt aufs Strompedal fällt auf, dass der Spring mit seinen 33 Kilowatt kein Beschleunigungswunder ist. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist mit 19,1 Sekunden für ein Elektroauto ziemlich langsam. Dennoch bemerkt man, dass es auf den ersten Metern ab Start ganz gut zur Sache geht. Am Schnelllader dagegen geht dem Spring schnell die Puste aus. Er schafft gerade einmal 30 kW, was wirklich nur für ein Stadt-Auto reicht. Wechselstrom lädt der Spring mit bis zu 6,6 kW. Das reicht bei der kleinen Batterie von 27,5 kW, um ihn in einer Nacht wieder auf 100 Prozent zu bringen.

Niedriger Preis für Dacia Spring passt

In der Stadt funktioniert das Preisbrecher-Elektroauto von Dacia anständig. Sein Fahrwerk ist zwar ziemlich holprig, das ganze Auto wird ab 50 km/h recht laut und die Lenkung ist so butterweich, dass man im Grunde gar keine Mittelstellung findet. Trotzdem ist das Fahrverhalten ansprechend, und spätestens beim Einparken lernt man die Lenkung und geringe Länge zu schätzen.

Alles in allem haben wir den Dacia Spring als solides Stadt-Fahrzeug kennengelernt, das zwar wenig Komfort oder Ausstattung bietet, aber dennoch einen ehrlichen und soliden Eindruck macht. Der Preis von 10.920 Euro nach Prämien-Abzug ist dafür weder zu hoch noch zu niedrig. Wer ein elektrisches Zweit- oder Dritt-Auto sucht, kann den Spring getrost kaufen, andere sollten wohl lieber weiter auf einen Tesla sparen.

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