Bild: Arbeiten an deutscher Tesla-Batteriefabrik Mitte August (Foto: @Gf4Tesla)
Einer Publikation des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) sind neue Informationen zu den Kosten der Batterie-Fabrik zu entnehmen, die Tesla auf dem Gelände seiner Gigafactory in Grünheide bei Berlin plant. Das Unternehmen selbst hat sich dazu bislang nicht öffentlich dazu geäußert, und in den Anträgen für die deutsche Gigafactory einschließlich Zellfertigung ist diese Angabe geschwärzt. Dem Monatsbericht „Schlaglichter der Wirtschaftspolitik“ des Ministeriums ist aber jetzt zu entnehmen, dass Tesla rund 5 Milliarden Euro für die Zellfertigung investieren möchte. Und laut einem Zeitungsbericht will 1,135 Milliarden Euro das BMWI übernehmen.
Tesla mit größten Zell-Plänen
Dass Tesla in Grünheide auch eigene Batterie-Zellen fertigen will, hat CEO Elon Musk schon im vergangenen Jahr angekündigt, und mit den überarbeiteten Anträgen für das Gigafactory-Projekt von diesem Juni wurde es auch offiziell. Ebenfalls schon bekannt war, dass es dafür eine Förderung geben soll. In diesem Januar hatte die EU ein zweites IPCEI-Programm genehmigt, in dessen Rahmen die Mitgliedsländer Batterie-Produktion fördern dürfen. Der deutsche Anteil an den 2,9 Milliarden Euro macht 1,6 Milliarden Euro aus und soll an 12 Unternehmen einschließlich Tesla fließen.
Schon kurz nach dieser Ankündigung im Januar wurde gemeldet, allein eine Milliarde des deutschen Anteils sei für Tesla vorgesehen, was das BMWi zunächst nicht bestätigte. In einem Bericht vom zurückliegenden Wochenende nannte jetzt allerdings auch der Tagesspiegel eine solche Summe, und zwar sogar genauer: 1,135 Milliarden Euro staatliche Förderung solle Tesla für den Aufbau seiner deutschen Batterie-Fertigung bekommen, schrieb die Zeitung ohne Quellenangabe. Vom Ministerium hieß es dazu, Angaben zur Höhe könnten erst gemacht werden, wenn der Förderbescheid übergeben werde. Das sei für das vierte Quartal dieses Jahres geplant.
In seinem Bericht erwähnt der Tagesspiegel auch die rund 5 Milliarden Euro Kosten für die Batterie-Fabrik in Grünheide. Dies sei eine „Schätzung der perspektivischen Gesamtinvestitionen“, erklärte das Ministerium dazu. Als Stand wird in der „Schlaglichter“-Publikation Oktober 2020 angegeben. Ebenfalls ist ihr zu entnehmen, dass kein Unternehmen in Deutschland größere Zell-Pläne hat als Tesla: Zwar arbeiten laut einer Übersicht viele Unternehmen von CATL bis Varta an deutschen Zell-Fabriken, aber sie investieren jeweils höchstens 2,2 Milliarden dafür.
386 Mio. Euro für Opel-Projekt
Eines dieser Projekte, betrieben von dem Joint-Venture ACC mit Opel-Beteiligung in Karlsruhe, hat vergangene Woche seinen Förderbescheid bekommen: Das BMWi steuert 386 Millionen Euro dazu bei, teilte es am Dienstag mit. ACC wird allerdings nicht im zweiten Batterie-IPCEI von diesem Jahr gefördert, sondern schon im vorigen. Mit dem jüngsten Bescheid sind laut BMWi jetzt alle Projekte daraus gestartet, beim zweiten IPCEI seien sechs von elf schon aktiv. Die weiteren Bescheide sollten in den kommenden Wochen folgen.