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Graffiti der nächsten Generation: Deutsche Tesla-Fabrik wird mit Roboter-Hilfe verschönert

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Bild: @tobilindh

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Schon bei dem „Giga-Fest“ zur Vorstellung der damals noch entstehenden Elektroauto-Fabrik von Tesla in Grünheide bei Berlin im vergangenen Oktober stand das lange Gigafactory-Hauptgebäude nicht mehr in nacktem Grau da: Eines seiner externen Treppenhäuser war mit einem riesigen Graffiti geschmückt, nachdem Tesla-Chef Elon Musk solche Fabrik-Verschönerungen im Februar angekündigt hatte. Welche Künstler oder Gruppen den Zuschlag erhielten, ist nicht bekannt. Aber für die Realisierung ihrer Gigafactory-Graffiti, von denen zuletzt weitere entstanden, setzen sie jetzt Roboter-Technologie ein.

Graffiti-Roboter auf Tesla-Wänden

Das fiel am vergangenen Freitag dem lokalen Beobachter @Gf4Tesla auf, der sich genauer ansah, wie das neueste Großwerk an einem der südlichen Treppenhäuser entstand. Um die drei Außenwände herumlaufend sind darauf übergroß ein Kopf und von hinten ein Mensch (oder Roboter, s. Foto oben) in einer Nagelbild-Optik zu sehen, grafische und Text-Elemente verstärken den Hightech-Eindruck. Die Künstler dahinter wussten offenbar gut, was Elon Musk gefällt, denn mit den Höhenangaben 4,20m und 6,90m gibt es auch Anspielungen auf Zahlen, die für den Tesla-Chef und sein Umfeld eine besondere Rolle spielen.

Ebenfalls ganz in Musks Sinn dürfte sein, dass die Graffiti zwar wohl von Menschen entworfen, aber von Robotern realisiert werden. Denn die meterhohen Wand-Kunstwerke entstehen jetzt ohne Gerüst, wie @Gf4Tesla dokumentierte. Stattdessen kommt nach seinen Informationen Technik des Startups Robot Muralist zum Einsatz: Ein kleiner Spray-Roboter auf Rollen wird mit Farben beladen und arbeitet sich dann, gesichert mit Seilen von oben, vertikal über die zu verzierende Wand.

Dass kleine Graffiti-Maschinen an den Gigafactory-Wänden arbeiten, kann man auf manchen Drohnen-Aufnahmen erkennen. Dass sie von Robot Muralist sind, geht aus einem Kommentar auf einen LinkedIn-Beitrag von @Gf4Tesla hervor: Er habe mit dem Erfinder und Künstler Mihkel Joala gesprochen, schrieb ein anderer Beobachter, und zeigte ein Foto von Roboter und Zubehör am Fuß eines der Gigafactory-Treppenhäuser. Auf einer der Kisten ist der Slogan @robotsforhumanity sehen, den Robot Muralist auf seiner Website verwendet.

Schnelle Kunst für schnelle Gigafactory

Das Unternehmen wurde laut einem älteren Bericht vor einigen Jahren von Joala unter dem Namen SprayPrinter in Estland gegründet und hat nach eigenen Angaben inzwischen unter anderem eine Präsenz im Silicon Valley. Im Web erklärt es die Vorteile seiner Graffiti-Roboter. Unter anderem sollen sie viermal so schnell arbeiten wie Menschen mit der Hand und dreimal weniger Farbe benötigen. 200 Quadratmeter Kunst sollen so innerhalb von 10 Stunden entstehen. Viele Beispiel-Bilder und Logos von Kunden zeigen, dass nicht erst Tesla diese Roboter-Hilfe entdeckt hat. Aber die Gigafactory bei Berlin, in deren Innerem Tesla mit moderner Technik laut Berichten nur 10 Stunden pro Model Y brauchen will, ist für maschinenunterstützte Großkunst am Bau vielleicht der perfekte Ort.

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