Das eigene System zur Klimatisierung mittels einer hochintegrierten Wärmepumpe ermögliche eine drei- bis vierfache Effizienz beim Heizen und könne den gesamten Verbrauch im Winter um 15-20 Prozent reduzieren, ließ Tesla passend zur kalten Jahreszeit vor kurzem Beschäftigte in einem Video erklären. Gleichzeitig mehren sich allerdings die Klagen darüber, dass das System zu Ausfällen neigt, wenn es stark gefordert ist. Allein mehrere Dutzend deutsche Tesla-Kunden haben nach eigenen Angaben mit dem Problem zu tun.
Tesla tauscht Kompressor und Verteiler
Mit dem Model Y in den USA im Frühjahr 2020 hatte Tesla das Wärmepumpen-System eingeführt, das mittlerweile auch in den restlichen Modellen zum Einsatz kommt. Beim Model 3 war es im Winter desselben Jahres so weit – und dann dauerte es nicht lange, bis Kunden über eine erste Welle von Ausfällen bei damit ausgestatteten Elektroautos klagten. Eine Tesla-Mitteilung an die eigenen Werkstätten bestätigte im März 2021, dass ein systematisches Problem dahintersteckte.
Damals mussten nur Sensoren getauscht werden, was für die Kunden wohl ebenfalls lästig, für Tesla aber mit mäßigem Aufwand und Kosten verbunden war. Zu der neuen Welle von Wärmepumpen-Ausfällen jedoch berichten Kunden, dass stets der Kompressor des Systems getauscht werde und häufig auch das „supermanifold“, das Tesla in dem aktuellen Video als eine der eigenen Innovationen gepriesen hatte. Wenn das Problem auftritt, wird offenbar stets die oben gezeigte Fehler-Meldung auf dem Bildschirm im Fahrzeug angezeigt.
Nachvollziehen lassen sich die neuen Ausfälle für Deutschland in dem Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF), wo es ab September 2022 mit zeitweise niedrigen Temperaturen wieder erste Berichte gab. Je kälter es wurde, desto höher schien die Zahl der Betroffenen zu werden, und meist ging dem Fehler eine starke Beanspruchung des Systems voraus. Der Verdacht, nur vor kurzem produzierte Model Y aus der deutschen Gigafactory seien betroffen, bestätigte sich nicht: Einige Fälle wurden auch bei Teslas aus China-Produktion einschließlich des Model 3 gemeldet.
Software-Update gegen weitere Fälle?
Irgendetwas scheint also nicht in Ordnung zu sein mit dem effizienten Tesla-System, wobei derzeit allein der Hersteller wissen dürfte, welchem Anteil seiner Elektroautos aus welcher Produktionszeit und welcher Fabrik das gleiche Problem droht, falls es noch nicht aufgetreten ist. Manchen Kunden wurde nach ihren Angaben zunächst gesagt, ein Software-Update werde Besserung bringen. Die anschließenden Hardware-Tauschaktionen sprechen dagegen, aber denkbar wäre, dass veränderte Software zumindest für die Zukunft dafür sorgen kann, dass die Komponenten nicht überlastet werden.