Bild: Tesla (Symbolbild)
Die Elektroautos von Tesla sind nicht nur neu gefragt, sondern auch gebraucht – und weil die meisten Modelle erst kurz auf dem Markt sind, übersteigt die Nachfrage hier erst recht das Angebot, was zu hohen Preisen führt. Das hat ein Auto-Portal erst vor kurzem für die USA festgestellt: Das Tesla Model 3 soll dort in drei Jahren nur 10 Prozent seines Wertes verlieren. Das ist ein extrem guter Wert, der zum Teil mit Preis-Senkungen bei neuen Teslas und früheren Kauf-Prämien zusammenhängen dürfte. Aber auch für Deutschland wird jetzt bislang überdurchschnittlich wenig Wert-Verlust beim kleinsten Tesla gemeldet – sowie für die Zukunft prognostiziert.
Tesla als Ausnahme unter Elektroautos
Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche, der auf Daten von Auto-Bewertern beruht, zählt das Tesla Model 3 damit zu den Ausnahmen unter den bisherigen Elektroautos. Diese seien gebraucht tendenziell wenig gefragt, weil sie erstens meist deutlich kleinere Akkus hätten als aktuelle Modelle und zweitens durch die in 2020 zweimal erhöhte Umwelt-Kaufprämie neu jetzt für kaum mehr Geld zu haben seien. So soll der elektrische Kia Soul nach drei Jahren und 45.000 Kilometern nur noch 40 Prozent seines Neupreises beim Kauf kosten.
Bei Tesla dagegen sei die Akku-Technik und damit die Reichweite schon vor Jahren voraus gewesen und deshalb bis heute nicht überholt, schreibt die Wirtschaftswoche weiter. Das neuere Model 3 wiederum sei so gefragt und selten, dass Gebraucht-Käufer sogar kleinere Mängel wie Kratzer hinnehmen würden – in dieser Hinsicht scheinen sie Ähnlichkeit mit manchen Neuwagen-Kunden bei Tesla zu haben.
Obwohl noch relativ wenige Daten dazu vorliegen, zeigt sich laut dem Bericht bereits, dass sich das hohe Interesse auf die deutschen Preise auswirkt. Als Jahreswagen koste ein Tesla Model 3 nach Schwacke-Daten trotz erhöhter Elektroauto-Prämie aktuell noch 45.000 Euro, also nur gut 20 Prozent weniger als neu. Damit sei es deutlich wertstabiler als für ihr Segment schon überdurchschnittlich stabile Verbrenner-Autos wie BMW 330i (29 Prozent Verlust) oder Audi A4 TFSI (32 Prozent) nach einem Jahr.
Prognose: Tesla Model 3 bleibt vorn
Das Tesla Model 3 war bei den Jahreswagen also führend. Insgesamt zeigte sich nach weiteren Daten, dass auch andere moderne Elektroautos weniger von den hohen Wertverlusten bei veralteten Modellen betroffen sind. Der Audi e-tron soll nach einem Jahr noch für 76,6 Prozent des Neupreises verkauft werden, der BMW i3 (seit 2018 zumindest mit 42 Kilowattstunden Akku) für 66,8 Prozent.
Daten für länger gefahrene Tesla Model 3 liegen noch nicht vor, weil es erst seit 2019 auf dem europäischen Markt ist. Bis dahin arbeiten spitz rechnenden Kunden und Leasing-Gesellschaften mit Prognosen – und die sehen laut Wirtschaftswoche für Tesla ebenfalls am besten aus.
In einer Schwacke-Studie wurden demnach fünf aktuelle Elektroautos untersucht: BMW i3, Polestar 2, Renault Zoe, Tesla Model 3 und der ganz neue VW ID.3. Den höchsten Restwert nach drei Jahren mit zusammen 60.000 Kilometern sehen die Experten erneut bei dem Tesla – 54,3 Prozent vom Neupreis sollen dafür noch zu bekommen sein. Dem in Europa zuletzt sehr gefragten Renault-Elektroauto Zoe dagegen traut Schwacke nur 38 Prozent zu. Etwas besser soll sich der BMW i3 halten, dem 41 Prozent prognostiziert werden. VW ID.3 (45 Prozent Restwert) und Audi e-tron (48,1 Prozent) wird es nach der Prognose ebenfalls für weniger als die Hälfte des Neupreise geben, und nur der erst in diesem Sommer gestartete Polestar 2 leistet dem Tesla mit 52 Prozent oberhalb dieser Marke Gesellschaft.