Vor wenigen Tagen veröffentlichte das Manager Magazin ein Interview mit Tesla Deutschland-Chef Jochen Rudat, der einige kritische Fragen beantwortete. Nach einem kurzen Einstieg über Rudats Arbeitgeberwechsel von BMW zu Tesla, wurde er gefragt, wie Tesla Deutschland den künftigen Andrang – im Hinblick auf das kommende Model 3 – mit dem aktuell eher schlanken Händlernetz bewältigen will. Rudats Antwort:
Unsere Infrastruktur wächst mit den Anforderungen der Kunden. Wir verdoppeln die Tesla-Vertriebszentren bis Ende dieses Jahres, von 13 auf 26. Die Zahl unserer Mitarbeiter werden wir sogar mehr als verdoppeln.
Zudem benötige ein Tesla-Fahrzeug weniger Service als die Konkurrenz, heißt es. Zahlreiche Fehler oder Probleme können mittels Softwareupdate gelöst werden, während Konkurrenzprodukte in die Werkstatt müssten. Rudat führt den Gedanken fort und könnte sich sogar vorstellen, dass sich der Tesla mittels autonomen Fahrens „vielleicht irgendwann“ selbst in die Werkstatt ausliefert.
Das Manager Magazin wechselte anschließend zum Thema Firmenwagen. Hierbei würde Tesla bisher keine große Beachtung erhalten. Man fragt sich also, wie man das zukünftig ändern würde. Dafür wird insbesondere das Model 3 benötigt, sagt Rudat:
Das Model S spielt in der Oberklasse. Unternehmen bestellen solche Autos für ihre Firmenflotte nur im einstelligen Bereich. Mit dem Model 3 wird sich das jedoch ändern. Nach Gesprächen mit vielen deutschen Unternehmern bin ich sehr zuversichtlich, dass wir bei größeren Firmen in den 3-stelligen Bereich kommen werden.
Auch die bereits mehrfach von der Presse gestellte Frage kam erneut auf: Ob Tesla es überhaupt schafft, die Produktion für das Model 3 bis 2018 von aktuell ca. 100.000 auf 600.000 Fahrzeuge pro Jahr hochzufahren. Davon ist Rudat jedoch überzeugt und betont hierfür die Notwendigkeit des kürzlich übernommenen deutschen Maschinenbauers Grohmann Engineering. Dieser würde das Hochfahren der Produktion noch schneller als zuvor geplant ermöglichen.
Beim Wechsel vom Roadster auf das Model S war die Steigerung noch gewaltiger. Nun skalieren wir um den Faktor 6. Damals war das eine Skalierung um den Faktor 30. Das war brutal.