Nach der Veröffentlichung des 1. Quartalsberichts dieses Jahres hat Tesla auch den entsprechenden Earnings Call mit Analysten abgehalten, die dem Vorstand des Unternehmens Fragen stellen konnten. Anbei die wichtigsten Aussagen aus dieser Unterhaltung, übersetzt aus dem Transkript der Finanz-Plattform Seeking Alpha. Die Aussagen sind nicht sortiert, da die Fragen zu jeder Zeit völlig unterschiedliche Themen aufgreifen können.
- Produktionsrate von über 3.000 Akkupacks pro Woche erreicht
- Es konnte sogar für eine Stunde lang eine Produktionsrate von 5.000 Akkupacks pro Woche erreicht werden
- Mit zunehmender Verfeinerung des Systems soll diese Rate dann anhaltend erreicht werden (in den nächsten 1-2 Monaten)
- Die Verbesserungen in der Produktionsrate werden zunehmend mit immer weniger Investitionsausgaben erreicht, da sich das Verständnis für die Produktion „drastisch“ verbessere
- Musk gibt zu, dass man einige „sehr dumme Dinge“ automatisiert habe
- z.B. hatte man eine Maschine, die Glasfasermatten an der Oberseite der Akkupacks einsetzt, wobei diese Matten jedoch sehr flauschig waren. Der extra dafür eingerichtete Roboter war sehr komplex mit Vision-System und hatte natürlich dennoch Probleme damit, da Maschinen nicht gut dafür geeignet sind, flauschige Gegenstände aufzufangen – das können Menschen viel besser
- Musk fragte, ob man diese Matten nun wirklich brauchte, also testete man ein Auto mit und eins ohne diese Glasfasermatten im Akkupack, und stellte fest, dass sich die Lautstärke in der Kabine nicht änderte. Dieser unnötige Arbeitsschritt wurde anschließend entfernt
- Weiteres Beispiel: Man habe in jedem Akkupack auch ein Loch für den Anschluss des Frontantriebs eingestanzt, auch wenn das Auto lediglich Heckantrieb hatte. Dieses Loch wurde dann wieder mit einer weiteren Platte versiegelt, wenn das Auto nicht mit Doppelmotor ausgestattet werden sollte
- Somit entstanden zusätzliche Kosten und Arbeitsschritte, die Fehlerquellen sein können
- Die Herstellung des Akkupacks dauert nun weniger als 70 Minuten, vor drei Wochen waren es noch sieben Stunden
- Nun muss die Hauptmontage in Fremont noch verfeinert werden, sodass „sehr bald“ 3.000 Model 3 pro Woche gefertigt werden können
- Der Karosseriebau ist voll automatisiert und kann bereits über 3.000 Model 3 pro Woche herstellen
- In der Hauptmontage müssen hingegen einige automatisierte Prozesse auf manuelle Arbeit umgestellt werden
- Man will Drittanbieter bzw. Zwischenhändler eliminieren, wenn diese nicht nötig sind (die Anzahl dieser sei „außer Kontrolle geraden“, sagte Musk)
- Die Nutzung von Kobalt in den Akkupacks soll reduziert werden, sodass der Gebrauch zukünftig auf „fast gar nichts“ sinkt
- Zukünftig könnte Tesla mit SpaceX kooperieren und bspw. Satelliten für die Breitbandübertragung nutzen
- Die größten Problembereiche, um auf 5.000 Model 3 pro Woche zu kommen, sind die Hauptmontage und die Lackiererei, darauf will sich Musk im kommenden Monat konzentrieren
- Viele Fortschritte in der Produktion wurden allein durch Software-Update erreicht
- Investitionen für das Model Y sind aktuell nicht signifikant, sollen erst ab 2019 signifikant werden
- Das Model Y soll eine Revolution in der Einfachheit seiner Herstellung darstellen, sagt Musk
- Zum Ende des Jahres sollte die Bruttomarge des Model 3 bei etwa 20% liegen, Mitte nächsten Jahres dann bei 25%
- Model Y Produktionsstart dürfte Anfang 2020 sein
- Produktionsstandort für das Model Y ist noch nicht entschieden, Fremont sei jedoch zu ausgelastet dafür
- Der Tesla Semi soll sogar mehr als 500 Meilen Reichweite erreichen, eher in Richtung 600 Meilen
- Die Supercharger-Technologie soll auch weiterhin verbessert werden, womöglich auf 200-250 kW pro Fahrzeug
- Nikola Trucks hat Tesla verklagt, da der Semi offenbar Ähnlichkeiten mit deren Fahrzeugen hat
- Laut Musk spiele das Design bei einem Truck jedoch kaum eine Rolle, viel mehr ist es die Wirtschaftlichkeit
- Da man die Megacharger mit erneuerbaren Energien betreiben könnte, brauchen sich Unternehmen weniger Sorgen um schwankende Kosten, wie aktuell Treibstoffkosten, zu machen
- In wenigen Monaten wird Tesla womöglich einen 1 GWh-Deal im Bereich der Energiespeicher bekanntgeben
- Man möchte den Rückstand in der Auslieferung der Powerwalls demnächst nachholen und sich etwas mehr darauf konzentrieren
- Musk schätzt, man habe etwa 2.000 Reservierungen für den Tesla Semi (er weiß es jedoch nicht genau)
- Ende des Jahres will man entscheiden, wo die zweite Gigafactory in China stehen soll
- Ein Drittel bis sogar die Hälfte der zurückgelegten Meilen auf Schnellstraßen werden mit dem Autopiloten zurückgelegt
- Bei Negativschlagzeilen in der Presse sinkt die Nutzung des Autopiloten
- Tesla will Sicherheitsstatistiken quartalsweise veröffentlichen, um zu zeigen, wie sicher die Fahrzeuge sind