Bild: Tesla
Tesla hat vor kurzem angekündigt, sein Weiterempfehlungsprogramm frühzeitig und dauerhaft einzustellen. Die für die Neukundenwerbung ausgelobten Prämien haben dem Unternehmen viele Käufer beschert, sorgten zuletzt aber offenbar für erhebliche Mehrkosten.
Firmenchef Musk erklärte auf Nachfrage, dass das Empfehlungsprogramm die Rentabilität von Tesla zu stark beeinträchtigt. Insbesondere bei dem Mittelklasse-Stromer Model 3 seien hohe Kosten entstanden. Bestehende Kunden erhielten als Dank für die Vermittlung neuer Käufer gestaffelte Prämien. Neben kleineren Belohnungen gehörten dazu auch Felgen-Sets oder Heimspeicher sowie hochpreisige Elektroautos. Letzteres nahm im letzten Jahr offenbar überhand.
Der bekannte Tesla-Fan und YouTube-Enthusiast Bjørn Nyland konnte sich 2015 über ein nagelneues Model X freuen. Das sorgte damals für großes Aufsehen, das Fahrzeug war aber nur eines der ersten, die Tesla im Rahmen seines Empfehlungsprogramms kostenlos ausliefern muss.
Laufzeit und Umfang von Teslas Anreizprogramm wurden immer wieder überarbeitet. Was zunächst nur Insider wussten: Für besonders viele Empfehlungen gab es „geheime“ Prämien – eine davon: Rabatt auf Teslas ab 2020 kommenden neuen, 250.000 US-Dollar teuren Supersportwagen Roadster. Diverse US-Blogs spekulieren, dass vor allem diese, aber auch weitere Prämien für Tesla immer mehr zum Problem wurden.
Mit der Aufnahme des Model 3 in das Empfehlungsprogramm hat sich die Dynamik der Vertriebs- und Marketingmaßnahme noch einmal deutlich gesteigert. Über 60 besonders erfolgreiche Werber sollen mit der Zeit so viel Rabatt angesammelt haben, dass sie Anspruch auf einen kostenlosen Roadster haben – 20 von ihnen stehen sogar zwei Stück zu. Hinzu kommen die diversen weniger kostspieligen, von deutlich mehr Werbern erreichten Vermittlungs-Prämien.
Tesla-Chef Elon Musk sprach vor wenigen Tagen in einer E-Mail an die Belegschaft vor großen Herausforderungen. Der Elektroautobauer hat zuletzt dann auch mehrere weitreichende Änderungen bzw. Maßnahmen beschlossen: Neben dem Auslaufen des Empfehlungsprogramms lässt Tesla demnächst etwa sieben Prozent der festangestellten Mitarbeiter gehen. Darüber hinaus wurden in diesem Jahr die Preise für die unternehmenseigenen Supercharger-Ladesäulen weltweit deutlich erhöht.