Für Tesla lief es zuletzt eigentlich sehr gut, dennoch werden nun etwa sieben Prozent der Stellen gestrichen. Das teilte Elon Musk in einer E-Mail an die Mitarbeiter mit, die später auch auf dem Firmenblog veröffentlicht wurde. Erst Mitte 2018 wurde neun Prozent der Belegschaft gekündigt.
Das vergangene Jahr sei das herausforderndste der Firmengeschichte gewesen, schrieb Musk einleitend. „Dank Eurer Anstrengungen war 2018 aber auch das erfolgreichste Jahr in Teslas Historie.“ Er verwies darauf, dass allein in den letzten drei Monaten fast so viele Elektroautos wie im Gesamtjahr 2017 ausgeliefert worden seien.
Trotz der jüngsten Erfolge stehe Tesla vor einer „extrem schwierigen Herausforderung“, so Musk weiter. Diese liege darin, dass man die angebotenen Autos, Batterien und Solarprodukte wettbewerbsfähig machen muss. Hier habe man zuletzt zwar große Fortschritte erreicht, die Produkte seien aber noch „viel zu teuer für die meisten Menschen“.
„Massive“ Konkurrenten
Da Tesla in Konkurrenz mit „massiven, etablierten Firmen“ stehe, müsse der E-Mobilitäts-Pionier viel härter als andere Hersteller von Elektroautos arbeiten, um überleben und erschwingliche, nachhaltige Produkte anbieten zu können. Es sei zwar gelungen, im dritten – und wohl auch vierten – Quartal 2018 einen Gewinn auszuweisen, dies liege aber vorrangig am Verkauf hochpreisiger Varianten des neuen Mittelklasse-Stromers Model 3.
In den ersten drei Monaten 2019 könnte laut Musk dank dem Marktstart des Model 3 in Europa und China erneut ein Gewinn erzielt werden, er schätze diesen allerdings als „winzig“ ein. Ab Mai werde es dann problematisch, da dann die Auslieferung der erschwinglicheren Model-3-Ausführung mit „mittlerer Reichweite“ in allen Märkten anstehe. Zudem müsse man Fortschritte dabei machen, noch günstigere Fahrzeuge anzubieten.
Mit erneuerbarer Energie betriebene Produkte zu bezahlbaren Preisen in großer Stückzahl zu produzieren, erfordere „extreme Anstrengungen und unermüdliche Kreativität“, so Musk. Anders als Unternehmen in weniger umkämpften Branchen könne Tesla seinen Mitarbeitern dabei keine bessere Work-Life-Balance bieten. „Der Weg vor uns gestaltet sich sehr schwierig“, unterstrich der Firmenchef. Dies sei zwar nichts Neues für Tesla, da man stets vor großen Herausforderungen gestanden habe, man müsse sich der Realität aber weiter stellen.
7 Prozent müssen gehen
„Angesichts der oben genannten Punkte haben wir leider keine andere Wahl, als die Zahl der Festangestellten um etwa sieben Prozent zu kürzen“, verkündete Musk. Im letzten Jahr sei die Belegschaft um 30 Prozent gewachsen, was nicht tragfähig sei. Auch unter den Dienstleistern und Zeitangestellten könne man nur die wichtigsten weiter beschäftigen.
„Tesla muss diese Einschnitte vornehmen, während in den folgenden Monaten die Produktionsrate des Model 3 erhöht wird und viele Verbesserungen am Herstellungsprozess vorgenommen werden“, so Musk. Die Optimierungen und weiter steigende Produktionszahlen seien wesentlich, um das angekündigte Model 3 für 35.000 US-Dollar vor Steuern bauen zu können, ohne Pleite zu gehen. „Es gibt einfach keine Alternative“, erklärte der Tesla-Chef.
Abschließend dankte Musk den Mitarbeitern für das bisher Geleistete. Denen, die auch künftig für das Unternehmen arbeiten werden, stellte er Herausforderungen, aber auch eine spannende Zeit in Aussicht. „Ich glaube, wir haben den aufregendsten Produktplan aller Konsumartikelhersteller weltweit. Vollautonomes Fahren, das Model Y, der Semi, der Pick-up-Truck und der Roadster und die Powerwall/das Powerpack sowie das Solardach sind nur der Anfang.“