Bild: Übersicht über neue EU-Batterieprojekte (Foto: BMWi)
Von den EU-weit insgesamt 2,9 Milliarden Euro an neuen staatlichen Fördergeldern für Batterie-Projekte von 42 Unternehmen soll allein Tesla „einen einstelligen Milliardenbetrag“ erhalten. Das berichtete am Dienstag die Online-Zeitung Business Insider unter Berufung auf mehrere Quellen in der deutschen Regierung. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) teilte dazu auf Anfrage von teslamag.de mit, „kursierende Zahlen über Förderhöhen für Tesla“ könnten derzeit nicht bestätigt werden.
Giga Berlin als erster großer Zell-Standort
Nach Angaben von CEO Elon Musk will Tesla auf dem Gelände seiner entstehenden Gigafactory in Grünheide bei Berlin auch die erste Massenfertigung der eigenen Batterie-Zellen im neuen 4680-Format und mit weiteren Innovationen für mehr Effizienz realisieren. Dass dafür auch Fördermittel vergeben werden sollen, war schon länger bestätigt. Vergangene Woche gab die Europäische Kommission dann bekannt, dass dieses gemeinsame IPCEI-Vorhaben von 12 Mitgliedsstaaten genehmigt worden sei. Das Fördervolumen beträgt insgesamt 2,9 Milliarden Euro, in Deutschland sollen davon neben Tesla noch 11 weitere Unternehmen profitieren, unter anderem BMW.
Die neue EU-Förderung für Batterien wird als European Battery Innovation (Eubatin) bezeichnet und ist nach einer ähnlich großen Runde von Ende 2019 mit sieben Mitgliedsstaaten das zweite Großvorhaben dieser Art. Bei beiden zusammen steuert die Bundesregierung knapp 3 Milliarden Euro zu den insgesamt gut 6 Milliarden Euro Förderung bei, hieß es dazu vergangene Woche. Wie das BMWi auf Nachfrage jetzt mitteilte, betrug der deutsche Anteil in der ersten Runde knapp 1 Milliarde Euro und soll in der zweiten auf rund 1,6 Milliarden Euro steigen.
Deutsches Geld zu zwei Dritteln für Tesla?
Vor diesem Hintergrund klingt die von Business Insider gemeldete Förderung in Milliarden-Höhe allein für die Zell-Pläne von Tesla ungewöhnlich hoch. Auf diese würden nahezu zwei Drittel der deutschen Förderung in der neuen Runde entfallen, für die restlichen elf deutschen Unternehmen im Eubatin blieben dann nur etwa 600 Millionen Euro übrig. Und dazu zählen neben BMW weitere große Namen wie der Zulieferer Elring Klinger oder das Start-up Northvolt, das mit Milliarden an Kapital Akku-Fabriken in Schweden und Deutschland plant.
Es gebe derzeit noch „keine finale Fördersumme für einzelne Projekte“, teilte das BMWi auf Anfrage von teslamag.de am Dienstag weiter mit – was natürlich die Möglichkeit offen lässt, dass die Beträge trotzdem schon grob feststehen. Nach der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission vergangene Woche werden die Projekte laut dem Ministerium jetzt mit den Partnern in den Mitgliedsstaaten umgesetzt. Neben den nach aktuellem Stand voraussichtlich 1,6 Milliarden Euro vom Bund würden auch die Bundesländer Beiträge zu bei ihnen angesiedelten Projekten leisten.