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Ford trennt sein Verbrenner- vom Elektroauto-Geschäft – mit Namen, den Tesla gerne hätte

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Bild: Ford

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Das Tesla Model 3 sollte eigentlich Model E heißen – das hätte zu der Buchstaben-Konvention von Model S und Model X gepasst und zwischen diesen beiden ein interessantes Wort ergeben. Doch die Rechte an dem Namen hatte sich schon lange vorher Ford gesichert und wollte sie auch nicht abtreten, und so wurde aus dem E bei Tesla eine 3, die immerhin so ähnlich aussieht. Was der alte Konkurrent mit der geschützten Bezeichnung vorhat, blieb lange offen und war es wahrscheinlich auch, aber jetzt kommt sie zum Einsatz: Ford trennt intern sein Verbrenner-Geschäft von dem mit Elektroautos, und der modernere Bereich bekommt den Nachnamen Model e.

Elektroauto-Ziel laut CEO verdoppelt

Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit, nachdem zuvor schon Gerüchte darüber in der Welt waren. Der Hintergrund dafür ist, dass Ford-CEO Jim Farley Tesla als Vorbild entdeckt hat. Um zumindest mit Elektroautos so agil zu werden wie der Herausforderer, geeignetes Personal dafür zu gewinnen und der Börse zu zeigen, was in diesem Geschäft steckt, soll es ab kommendem Jahr unter der Bezeichnung Model e getrennt ausgewiesen werden. Geld dafür soll von der Einheit Ford Blue kommen, in der die Verbrenner-Aktivitäten fortgeführt werden.

Gleichzeitig gab Ford bekannt, seine Elektroauto-Investitionen noch einmal zu erhöhen. Zu den bereits zuvor geplanten 30 Milliarden Dollar sollen weitere 20 Milliarden Dollar bis 2026 hinzukommen. Auch die Volumen-Planung wurde deutlich ehrgeiziger: Bislang hatte sich Ford 600.000 Elektroautos im Jahr 2024 vorgenommen, jetzt sollen es 2 Millionen im Jahr 2026 sein, laut CEO Farley im Prinzip eine Verdoppelung.

Einen kompletten eigenen Vorstand scheint Model e nicht zu bekommen. Als Chief EV and Digital Systems Officer wird aber Doug Field genannt, der 1987 als Ingenieur bei Ford begonnen hatte und später zu Apple und dann zu Tesla sowie im vergangenen September zurück zu seinem ersten Arbeitgeber wechselte. Dass er dort eine wichtige Rolle für die Modernisierung spielen sollte, war klar. Bei seinem ersten öffentlichen Ford-Auftritt am Mittwoch ließ er auch erkennen, was das konkret heißen könnte: „Wir wollen die besten Leute. Meinetwegen können sie auch in Hasen-Pantoffeln zur Arbeit kommen“, sagte Field.

Ford will auch Pionier Tesla übertreffen

An der Börse kam die Ford-Aufteilung in Alt und Neu zunächst gut an. Die Aktie legte am Mittwoch um gut 8 Prozent auf 18,10 Dollar zu – das Unternehmen ist damit allerdings mit insgesamt 72,5 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung immer noch nicht einmal ein Zehntel so viel wert wie Tesla. Trotzdem will CEO Farley auf Dauer auch den Elektroauto-Pionier übertreffen: Die Entscheidung zu der Umorganisation sei zu 100 Prozent von dem Wunsch motiviert, zu gewinnen – „wir wollen die alten Anbieter schlagen, und wir wollen die neuen Anbieter schlagen“, erklärte er.

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