Während SpaceX-Techniker auf dem Testgelände in Boca Chica, Texas, fieberhaft den nächsten Testflug eines Prototypen für die Mars- und Mond-Rakete Starship vorbereiten, lässt CEO Elon Musk im unweit entfernten Hafen von Brownsville den nächsten Coup vorbereiten: Dort ankert eine ausgemusterte Ölplattform, und auf dieser wurde jetzt der Schriftzug „Deimos“ aufgebracht – der Name einer der beiden Mars-Monde.
SpaceX-Finanzchef an Aufkäufer beteiligt
Für SpaceX-Beobachter wie @thejackbeyer auf Twitter ist klar: Hier entsteht eine neue schwimmende Startplattform für das Starship. Ganz sicher bestätigt ist das noch nicht. Doch Musk spricht seit Jahren davon, Plattformen auf hoher See als Start- und Landeplattform zu nutzen. Denn an Land würde das gewaltige Starship-System, immerhin die größte jemals gebaute Rakete, große Sicherheits- und Pufferzonen erfordern, nicht zuletzt wegen der erheblichen Lärmbelastung.
Im Juli 2020 wurde zudem bekannt, dass das Unternehmen Lone Star Mineral Development LLC zwei Ölplattformen von dem durch Insolvenz bedrohten Bohranlagen-Betreiber Valaris gekauft hat – für jeweils 3,5 Millionen Dollar, also etwa jeweils ein Hundertstel von dem, was die Plattformen bei ihrer Herstellung 2008 gekostet haben. Wer bei Lone Star Mineral Development genauer hinsieht, erkennt zudem, dass daran der SpaceX-Finanzchef Bret Johnsen beteiligt ist.
Das Aufbringen des Schriftzugs „Deimos“ im Hafen von Brownsville ist für Nasa Spaceflight deshalb der klare Hinweis, dass nun mit der Umrüstung der Plattformen begonnen wird. Die andere Plattform liegt im texanischen Hafen Galveston und soll nach dem zweiten Mars-Mond „Phobos“ benannt werden. Noch braucht SpaceX Fachleute für die Umrüstung. Seit vergangenem Jahr schreibt das zweite Milliarden-Unternehmen von Tesla-Chef Musk offene Stellen dafür aus.
Nächster Starship-Flug rückt näher
In der Zwischenzeit scheint der nächste Start eines Starship-Prototypen in Boca Chica bald bevorzustehen. Nach dem letzten spektakulären Flug von Starship SN8 im Dezember, bei dem nur die Landung missglückte, ist der Prototyp SN9 der nächste Kandidat. Einige technische Probleme in den letzten Wochen verzögerten den Testflug, aber vergangene Woche starteten die letzten Triebwerk-Tests (static fire). Ein weiterer Flug könnte in wenigen Tagen folgen.