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Nach Kritik von IG Metall an Tesla: Politiker und Minister fordern bessere Arbeitsbedingungen

tesla giga berlin model-y endmontage

Bild: Tesla (Produktion in deutscher Gigafactory)

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Die IG Metall bleibt mit ihrer Kritik am Umgang von Tesla mit den Beschäftigten in seiner Gigafactory in Grünheide bei Berlin nicht allein: Nachdem die Gewerkschaft vergangene Woche von Klagen über schlechte Klimatisierung, hohe Belastung und Überwachung in der Tesla-Fabrik berichtet hatte, forderten mehrere ihr nahestehende Politiker auf Bundesebene Besserung. Und auch der Wirtschaftsminister von Brandenburg, der sich nach eigenen Angaben zwischendurch vorkam wie ein Tesla-Pressesprecher, mahnte „attraktive Arbeitsbedingungen“ in der Gigafactory an.

Engere Gigafactory-Kontrollen gefordert

Zur Eröffnung der Gigafactory im vergangenen März waren Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gekommen und zeigten sich erfreut über die Ansiedlung. Andere Töne kamen jedoch jetzt von einer parlamentarischen Staatssekretärin im Bauministerium: Wer nicht realisiere, dass die deutsche Wirtschaft auf einer Sozialpartnerschaft zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern basiere, sei „mit seinem Investment in Deutschland vielleicht am falschen Ort“, sagte Cansel Kiziltepe mit Blick auf Tesla dem Handelsblatt.

Tesla sei der einzige Auto-Hersteller in Deutschland ohne Tarif-Vertrag, sagte die Staatssekretärin laut dem Handelsblatt-Bericht von Montag. Dies führe zu „Überbelastung, Unsicherheit und Bespitzelung durch die Chefetage“. Zum letzten Punkt hatte die IG Metall eine Job-Anzeige aufgeführt, laut der Tesla ehemalige Geheimdienstler für die deutsche Gigafactory sucht. Weil sie zudem häufig an ihre Geheimhaltungspflicht erinnert würden, sollen Beschäftigte Angst vor Überwachung haben und zögern, mit der Gewerkschaft zu sprechen.

Die Staatssekretärin Kiziltepe, die jetzt die Tesla-Entscheidung für Deutschland in Frage stellte, ist zugleich Chefin des Arbeitnehmer-Flügels in der SPD. Eines ihrer Gegenüber in der CDU-Organisation CDA, Christian Bäumler, äußerte sich ähnlich unfreundlich über den Großinvestor: Die Landesregierung von Brandenburg sei jetzt gefordert, „ohne falsche Rücksichtnahme den Arbeitsschutz durch engmaschige Kontrollen bei Tesla durchzusetzen“, sagte er dem Handelsblatt. Auch Sebastian Roloff, Chef der SPD-Linken, erklärte, die Berichte über die Gigafactory gäben „dringenden Anlass für verstärkte Kontrollen“.

Minister: „Gute Arbeit“ bei Tesla nötig

Für solche Appelle von der Bundesebene müssen sich Brandenburger Behörden nicht unbedingt interessieren. Doch auch der Wirtschaftsminister des Bundeslandes, Jörg Steinbach, der die Tesla-Ansiedlung mit vorbereitet und stets gefördert hat, äußerte sich gegenüber dem Handelsblatt zumindest mahnend: Genügend Arbeitskräfte könne heutzutage nur gewinnen, wer attraktive Bedingungen im Sinne guter Arbeit biete, und für Tesla gelte das angesichts des hohen Bedarfs in besonderem Maß, erklärte er. Bei Problemen könnten sich Beschäftigte an die Gewerkschaft oder den Betriebsrat wenden.

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