Die Vorbereitungen dauerten lange und der von CEO Elon Musk angekündigte Start wurde mehrfach verschoben, aber jetzt scheint es wirklich so weit zu sein: Laut lokalen Berichten und einem auf Twitter veröffentlichten Dokument hat Tesla eine Tochterfirma in Indien gegründet. Der Sitz des Tesla India Motors and Energy Private Limited genannten Unternehmens befindet sich in der Hauptstadt Bangalore des südwestlichen Bundesstaat Karnataka. Außerdem sollen mehrere Bundesstaaten Tesla Standorte für eine mögliche Gigafactory in dem Land angeboten haben.
Hochkarätige Leitung für Tesla Indien
Schon im April 2016 konnten auch Kunden in Indien Elektroautos von Tesla bestellen und CEO Musk kündigte ein Supercharger-Netz in dem riesigen und bevölkerungsreichen Land an. Dann verzögerten sich diese Pläne, aber zuletzt im Oktober 2020 bezeichnete der Tesla-Chef den Start im neuen Jahr als „sicher“.
Und zumindest die lokale Tochter dafür gibt es jetzt, wie aus Angaben auf der Website des Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Entdeckt wurde die Gründung mit Datum vom 8. Januar von einem indischen Tesla-Club, der Auszüge mit Angaben dazu auf Twitter veröffentlichte. Darin werden auch die Geschäftsführer genannt. Zwei von ihnen besetzten laut einem Bericht der indischen Publikation Business Today schon vorher hohe Positionen bei Tesla, der dritte sitzt zusätzlich im Board von zwei anderen Unternehmen.
https://twitter.com/TeslaClubIN/status/1348977284594634755
Die hochkarätige Besetzung in einem bislang nicht erschlossenen Land spricht dafür, dass Tesla in Indien mehr vorhat als nur den Verkauf von Elektroautos und Energie-Produkten. Dazu berichtet Business Today, das Unternehmen suche bereits nach Land für eine mögliche Produktionsstätte oder ein Entwicklungszentrum im Indien. Darüber soll es Gespräche in Karnataka und mehreren weiteren Bundesstaaten geben. Für den neuen Tesla-Sitz Karnataka habe dessen Industrieminister bestätigt, mehrere Standorte für eine Fabrik angeboten zu haben.
CEO Musk deutete 2017 Gigafactory-Bau an
Aktuell vergrößert Tesla weiter seine Gigafactory in China und hat im deutschen Grünheide bei Berlin sowie nahe Austin im US-Bundesstaat Texas mit dem Bau von zwei weiteren begonnen. Nach Berichten wurde der Markteintritt in Indien bislang von der Vorschrift verzögert, dass dort verkaufte Produkte zumindest teilweise im Land selbst hergestellt werden müssen. Ob diese Regel für Tesla ausgesetzt wurde, blieb zunächst offen. CEO Musk hatte im Juni 2017 erklärt, dass das eine Möglichkeit sei, „bis eine lokale Fabrik gebaut ist“.