Bild: Oneida Indian Nation
Der Bundesstaat New York mit der gleichnamigen Metropole ist auf gewisse Weise rückständiger als Texas: Weder in seiner neuen Heimat noch in New York darf Tesla als Auto-Hersteller eigene Verkaufspräsenzen eröffnen – aber während das in Texas schon lange verboten ist und geändert werden soll, wurde eine solche Regelung in dem Ostküsten-Bundesstaat erst 2014 eingeführt. Doch statt wie Lucid in Texas zu klagen, greift Tesla zu einem inzwischen bewährten Trick: New York soll bis 2025 ein Zentrum für Verkauf, Service und Auslieferungen auf Indianer-Gebiet bekommen.
Dritte Tesla-Präsenz auf Tribal Land
Bekannt war solches „tribal land“ lange vor allem für Casinos und andere Vergnügungen, die in den meisten US-Bundesstaaten verboten sind. Damit machten sich anerkannte indigene Stämme auf verschiedenen Gebieten das Recht zur weitgehenden Selbstverwaltung zunutze, das ihnen von der Regierung eingeräumt wurde. Erstmals 2021 zeigte sich dann, dass das auch mit Elektroautos funktioniert: Im Bundesstaat New Mexico, in dem Auto-Direktvertrieb ebenfalls verboten ist, eröffnete Tesla seine erste Verkaufspräsenz auf Indianer-Land.
Gut ein Jahr später folgte die nächste Ankündigung für einen solchen Tesla-Standort in New Mexico, und dieser Neubau wurde vor wenigen Tagen eröffnet. Und auch in New York will das Unternehmen jetzt zu dem Indianer-Trick greifen, wie die im Norden des Bundesstaates ansässige Oneida Indian Nation am Dienstag mitteilte. Tesla werde seinen ersten Showroom in der Region eröffnen, gelegen gleich an einer Autobahn-Ausfahrt, erklärte die Verwaltung. Eröffnen solle der Standort (s. Computer-Foto oben) im Jahr 2025, um der lokalen Bevölkerung leichteren Zugang zu Elektroautos zu ermöglichen.
Auslieferung aus Casino-Parkhaus
Tatsächlich plant Tesla auf dem Oneida-Land ein ganzes Zentrum für Verkauf, Service und Auslieferungen, wie es in der langen Mitteilung weiter heißt. Auch in Europa nutzt das Unternehmen zunehmend solche Präsenzen mit allen Funktionen, die klassischen Auto-Häusern ähneln. Im Norden New Yorks sollen die Aktivitäten in Wirklichkeit aber nicht erst 2025 intensiver werden: Schon nächste Woche will Tesla in der Nähe des geplanten Zentrums mit Direktauslieferungen an Kunden beginnen. Dafür wird laut der Mitteilung ebenfalls Oneia-Eigentum genutzt, nämlich das Parkhaus eines Casino-Resorts, das schon seit 1993 dort steht.