In mindestens zwei US-Bundesstaaten ist das Geschäft für Tesla bislang deutlich komplizierter als im Rest der Welt – nicht der Verkauf, der ohnehin weitgehend über das Internet stattfindet, aber die Übergabe der online bestellten Autos. In New Mexico und sogar weiterhin der neuen Tesla-Heimat Texas ist es Herstellern verboten, ohne Händler zu agieren, was die Abwicklung umständlich macht. Aber Tesla hat einen Trick mit indigenem Land gefunden, der in New Mexico jetzt schon zum zweiten Mal angewendet wird.
Tesla baut in Entwicklungsgebiet
Eine im Besitz des Pueblo of Santa Ana stehende Finanzfirma habe mit Tesla eine Partnerschaft geschlossen, teilte vergangene Woche eine Wirtschaftsallianz für die Region Albuquerque mit, in deren Norden sich das Tribal Land befindet. Recht der Bundesstaaten gilt dort nur eingeschränkt. Auf einer Fläche von rund 16.000 Quadratmetern werde das Unternehmen in einem Entwicklungsgebiet zum einen ein Zentrum für „Sales, Service and Delivery (SSD)“ errichten. Zusätzlich wolle Tesla Angebote für Technik-Qualifikationen für Angehörige des Pueblo machen.
Bald würden Bewohner von New Mexico an dem neuen Standort Elektroautos von Tesla kaufen sowie ausliefern und reparieren lassen können, kündigte die Allianz an. Konkret soll es im Mai 2023 so weit sein. Offenbar wird das SSD-Zentrum bei den Santa Ana also ganz neu gebaut. Dafür spricht auch die Google-Satellitenkarte zu dem angegebenen Standort, in dessen Nähe bislang nur eine Feuerwehr-Wache und mehrere Fußball-Felder zu sehen sind.
In Deutschland hatte Tesla vor kurzem ebenfalls seine erste Neubau-Präsenz eröffnet. Das jetzt angekündigte Zentrum nördlich von Albuquerque wiederum ist schon der zweite Standort, den Tesla auf Indianer-Land in New Mexico angeht. Der erste wurde vor gut einem Jahr im Gebiet einer anderen Pueblo-Gruppe eröffnet (s. Foto oben), laut Berichten auf dem Gelände eines ehemaligen Casinos.
Nächste Chance in Texas ab Anfang 2023
Solche Tricks würden sich vielleicht auch für den benachbarten Bundesstaat Texas anbieten, wo sich die größte Gigafactory und der Hauptsitz von Tesla befinden, doch dort wurde die indigene Bevölkerung fast komplett getötet oder vertrieben. Mit Blick auf eine mögliche Änderung der Händler-Regeln besteht zudem das Problem, dass das Parlament von Texas nur alle zwei Jahre zusammentritt. Von Januar bis Mai 2021 gelang es ihm anders als zum Teil erwartet nicht, eine Reform im Sinn von Tesla und anderen Direktverkäufern zu verabschieden. Die nächste Chance wäre dann ab Anfang 2023.