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Investmentbank: Tesla dürfte in 2027 höheren Umsatz haben als GM und Ford zusammen

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Bild: Tesla (Symbolbild)

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„Wann wird Tesla der größte Auto-Hersteller sein?“, fragte in dieser Woche der Branchen-Beobachter Viktor Irle und zeigte dazu eine Grafik mit der bisherigen Entwicklung des weltweiten Marktanteils, der 2021 nach seinen Berechnungen 1,77 Prozent erreichte. Die Spanne der Twitter-Antworten reichte von 2025 bis „nie“ – wer richtig liegt, wird sich zeigen. Eine bekannte Investmentbank nahm unterdessen die möglicherweise nähere Zukunft in den Blick und sagte voraus, dass Tesla 2027 mehr Umsatz machen werde als General Motors und Ford zusammen.

Bank: Nullsummen-Spiel mit Tesla

Der größte Auto-Hersteller der Welt nach dem Börsenwert ist Tesla schon lange, aber Anleger sind sich einig, dass damit zu großen Teilen noch kommende Erfolge vorweggenommen werden. CEO Elon Musk hat für 2030 öffentlich 20 Millionen Elektroautos als Ziel ausgegeben. Wenn die 936.172 Tesla-Auslieferungen in 2021 einen Anteil von 1,77 Prozent bedeuteten, müsste es insgesamt knapp 53 Millionen neue Autos gegeben haben. Wenn sich diese Stückzahl nicht verändert, müsste Tesla 2030 also seinen Auto-Marktanteil auf 40 Prozent steigern, um auf seine 20 Millionen zu kommen.

Auf der anderen Seite müssten andere Hersteller entsprechend Marktanteile verlieren. Darauf lenkte in dieser Woche die Investmentbank Morgan Stanley den Blick. Derzeit könnten es sich viele Anleger kaum vorstellen, schreibt ihr für den Sektor zuständiges Team in einer Kurzeinschätzung, die auf Twitter veröffentlicht wurde. Doch nach der eigenen Prognose werde der Umsatz von Tesla ab Ende 2026 höher sein als der von General Motors und Ford zusammen. Die beiden heute riesigen Konzerne müssten eine Zukunft als kleinere Unternehmen zumindest als Möglichkeit einplanen.

Entscheidend für solche Überlegungen ist, dass hier ein Nullsummen-Spiel erwartet wird, wie Morgan Stanley in dem Kommentar auch erwähnt. Der gesamte Auto-Kuchen soll also weder durch höhere Preise noch durch höhere Stückzahlen wesentlich wachsen, sondern wird nur neu verteilt. Dass dem so ist, wird laut den Tesla-Analysten über die nächsten zwei Jahre deutlich werden. Konkret erwarten sie für die USA einen Rückgang des GM-Marktanteils von zuletzt 14,6 Prozent auf 14 Prozent in 2025 und weniger als 12 Prozent in 2030. Der Ford-Anteil werde in derselben Zeit von 12,5 Prozent auf ebenfalls unter 12 Prozent fallen. Für Tesla schätzt Morgan Stanley 18 Prozent US-Anteil in 2030, wobei der Anteil am Umsatz in den USA aufgrund des höheren Preise pro Auto noch höher ausfallen soll.

Börse belohnt Elektroauto-Pläne

Nachdem sie wie der Rest des Westens Tesla lange Zeit das Feld der Elektroautos allein überlassen hatten, stellen inzwischen auch GM und Ford immer neue Modelle vor und kündigen noch mehr an. An der Börse kommt das gut an. Die Aktie von Ford hat vor kurzem den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren erreicht, die von GM hält sich auf einem seit Ende 2020 stark erhöhten Niveau. Wenn sich die Prognose von Morgan Stanley bewahrheitet, könnten die in diesen Kursen steckenden Elektroauto-Hoffnungen enttäuscht werden, und wenn die von Tesla selbst stimmt, erst recht. Auf jeden Fall könnte es in den nächsten Jahren einen interessanten Effekt geben: GM, Ford und andere etablierte Hersteller dürften Tesla Elektroauto-Marktanteile abnehmen, weil sie mit Verspätung mehr Modelle und Stückzahlen auf den Markt bringen – und Tesla gewinnt währenddessen Gesamt-Marktanteile von ihnen.

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