Website-Icon Teslamag.de

Kein Strom für Giga Austin: Tesla-Chef klagt über Netzbetreiber in neuer Heimat Texas

tesla giga austin schnee

Anzeige

Wo genau Tesla-CEO Elon Musk jetzt wohnt, ist unbekannt, aber seine Immobilien in Los Angeles hat er nach Berichten verkauft und ist, wie er selbst bestätigte, Ende 2020 in den US-Bundesstaat Texas umgezogen. Auch dort gibt es viel für ihn zu tun, denn Tesla baut nahe der Technologie-Stadt Austin eine weitere Gigafactory, und an der Küste betreibt Musks Weltraum-Unternehmen SpaceX ein Kontroll- und Start-Zentrum. Als einen der Gründe für seinen privaten Abschied vom Tesla-Hauptsitz Kalifornien nannte der Mehrfach-CEO, der sonnige Bundesstaat sei ihm zu selbstzufrieden geworden. Doch jetzt fiel in seiner neuen Heimat bei extremer Kälte der Strom aus – und Musk beschwerte sich über den dort zuständigen Übertragungsnetzbetreiber.

Tesla-YouTuber ohne Strom und Wasser

Der Bau der neuen Gigafactory bei Austin schien zuletzt sogar schneller voranzugehen als Teslas Fabrik-Projekt in Deutschland, doch seit einigen Tagen bleiben die gewohnten Videos darüber aus. Er habe seit 36 Stunden weder Strom noch Wasser, berichtete der sonst regelmäßig vor Ort filmende YouTuber Joe Tegtmeyer am späten Dienstag auf Twitter. In Texas herrscht seit einigen Tagen ungewohnte Kälte mit Schnee- und Eisstürmen. Unter anderem führte das zu Ausfällen von vereisten Windkraftanlagen, wobei umstritten ist, welchen Anteil das am aktuellen Strommangel in Texas hat. Als weiterer Faktor wird zum Beispiel ein extremer Anstieg der Gas-Preise genannt.

Bevor er auf Twitter über die Situation klagte, beschrieb Musk, wie es mit dem Bau von Giga Austin derzeit aussieht: „Bedeckt mit Schnee und Eis, Straßen größtenteils geschlossen und kein Strom“, antwortete er auf ein Foto des offiziellen Tesla-Accounts, auf dem das Gelände in einer an sich malerischen Winter-Landschaft zu sehen ist. Schon das klang nicht begeistert, aber später zeigte sich der CEO offen unzufrieden: „@ERCOT_ISO hat das R nicht verdient“, schrieb er am Mittwochvormittag deutscher Zeit (also in Texas mitten in der Nacht).

Damit bezog sich Musk auf den Strom-Übertragungsnetzbetreiber für den Bundesstaat, dessen Name abgekürzt ERCOT lautet und in Langform Electric Reliability Council of Texas. Das laut dem Tesla-Chef unverdiente R steht also für Zuverlässigkeit – und mit der ist es zumindest aktuell offensichtlich wirklich nicht weit her.

Wo auch immer Musk jetzt wohnt, dürfte das weniger ein Problem für ihn privat sein als für den Gigafactory-Bau. Denn zum einen pendelt der Tesla-Chef ohnehin häufig per Jet nach Kalifornien, wo es weiterhin warm ist, und in andere Teile der Welt. Zum anderen ist davon auszugehen, dass seine Unterkunft in Texas mit Speicher-Akkus von Tesla ausgestattet ist. Wenn Unwetter drohen, werden diese Powerwalls als Vorbeugung gegen drohende Stromausfälle automatisch voll aufgeladen. Stationäre Akkus von Tesla gibt es auch im Industrie-Maßstab, aber auf den bisherigen Videos zu Giga Austin waren keine solchen Megapacks zu sehen.

Gouverneur-Statement könnte Musk verärgern

Nur wegen privater Probleme hätte sich Musk wohl nicht öffentlich über den ERCOT beschwert. Ebenfalls nicht gefallen in seiner neuen Heimat dürften dem Tesla-Chef allerdings Äußerungen von Greg Abbott, republikanischer Gouverneur von Texas: Der sagte in einem TV-Interview, Texas sei mit Ressourcen wie Erdgas und Öl „gesegnet“. Den Stromausfall führte er auf das Wegfallen von Solar- und Windkraft-Anlagen zurück, die in dem Bundesstaat zehn Prozent der Erzeugungskapazität ausmachten.

Anzeige
Die mobile Version verlassen