Bild: Tesla (Computer-Bild geplanter Gigafactory in Mexiko)
Das Rennen ist neu eröffnet: Seit Oktober 2022 steht bei Tesla wieder ein Elektroauto unterhalb des Model 3 auf dem Programm, und Volkswagen konkretisierte im März seine Pläne für einen ID.2 in diesem Segment zeitlich auf 2025 oder 2026. Damit sah es bislang danach aus, als würde der kleinere Tesla zuerst auf den Markt kommen, denn er soll in der neuen Gigafactory in Mexiko produziert werden, die nach Aussagen eines lokalen Politikers schneller fertig sein sollte als zuvor die in China. Jetzt schätzt er doch eher 12-15 Monate, weil die Fabrik so groß und so neu werden soll.
Tesla soll hunderte Zulieferer anziehen
In der Gigafactory in Santa Catarina nahe der Hauptstadt von Nuevo Leon solle ein besonders „wirtschaftliches“ Elektroauto entstehen, bekräftigte der Gouverneur des mexikanischen Bundesstaates in einem Interview mit der Publikation Milenio. Außerdem sprach er von einem massiven geplanten Verkaufsvolumen, was ebenfalls den Erwartungen zu dem noch namenlosen Elektroauto entspricht. Tesla hatte bei seinem Anleger-Tag Anfang März den Standort bestätigt und angekündigt, dass das neue Modell zu niedrigen Kosten zunächst dort gebaut werden soll.
Details wie allen voran den Preis oder Reichweiten gab es bei der Veranstaltung nicht. Später veröffentlichte Tesla aber den dort präsentierten Master-Plan von CEO Elon Musk in ausführlicherer Form, und daraus geht hervor, dass für das angepeilte Kompakt-Segment LFP-Batterien mit 53 Kilowattstunden Kapazität erwartet werden. Außerdem ist es nach den Master-Kalkulation mit insgesamt 42 Millionen Einheiten jährlich das größte weltweit. Passend dazu hatte der Gouverneur von Nuevo Leon kurz nach der Gigafactory-Ankündigung gesagt, diese werde die größte Fabrik der Welt werden.
Dabei blieb er in dem auf YouTube veröffentlichten Interview mit Milenio jetzt. Die neue Gigafactory werde die größte der Welt sein, größer als die in Texas, und der Superlativ beziehe sich nicht nur auf Tesla, sondern auf sämtliche Unternehmen, sagte er. Zusammen mit der Ansiedlung von hunderten Zulieferern vor allem in Nuevo Leon werde das für einen wirtschaftlichen Boom sorgen und die Region in einigen Jahren zum weltweiten Zentrum für Elektromobilität machen. Dabei profitiere sie davon, dass beim Nachbarn USA das viel näher gelegene Texas gefragt ist, während das Silicon Valley ins Hintertreffen gerate.
Warten auf Plan für größte Gigafactory
Laut dem Gouverneur wurde im Prinzip alles an Infrastruktur vorbereitet, was Tesla für seine neue Rekord-Gigafactory braucht, sobald im November 2022 die Entscheidung dafür gefallen sei. Für die Umsetzung benötige man aber noch das „finale Rendering“ der Fabrik. Bei Tesla werde eine vollkommen neue Produktionslinie für das nächste Elektroauto mit dem geplanten hohen Volumen entwickelt. Weil sie zudem großen Platzbedarf bedeute, schätze die Regierung jetzt, dass der Aufbau 12-15 Monate dauern könnte. Vorher hatte er von der Tesla-Absicht berichtet, in Mexiko den eigenen Rekord aus China mit etwa 9 Monaten von Bau- bis Produktionsstart zu brechen.
Zudem scheint sich die neue Angabe des Gouverneurs auf den Zeitraum ab dem (zumindest vorläufigen) Abschluss der Planung bei Tesla zu beziehen. Abhängig davon, wie lange diese Vorbereitungen noch dauern, ist allmählich schon nicht mehr mit ersten Verkäufen des neuen Modells noch 2024 zu rechnen, und in Europa dann erst recht nicht. Aus China wurden dazu vor kurzem berichtet, Tesla plane ein verkleinertes Model Y, das zuerst in Mexiko und dann auch in China und Europa produziert werden solle, insgesamt 4 Millionen Mal pro Jahr.