Bild: teslamag.de (Symbolfoto)
Früher oder später dürfte es so etwas wie einen App-Store für Tesla geben: eine Möglichkeit für fremde Anbieter, mit dessen Einverständnis und Unterstützung zusätzliche Software für die Elektroautos des Unternehmens anzubieten. Der wohl bekannteste Online-Shop dieser Art wird von Apple für die eigenen Produkte betrieben, und Voraussetzung dafür ist, dass die Drittentwickler auf definierte Weise mit Software darauf kommunizieren können. Dafür dienen so genannte APIs, und eine solche Schnittstelle hat jetzt auch Tesla offiziell veröffentlicht.
Tesla-API offiziell und bald für Geld
Intern nutzt Tesla schon länger eine API für den Austausch mit seinen Elektroautos, und inoffiziell machen mehrere Apps von freien Entwicklern davon Gebrauch. An einer offiziellen Dokumentation fehlte es aber, sodass stets die Gefahr bestand, dass frühere Programmierungen plötzlich nicht mehr funktionieren, wenn Tesla Änderungen vornahm. Zudem mussten die Anbieter ihre Kunden anderswo finden als über einen App-Store direkt im Auto, den es bislang nicht gibt.
Zumindest eine API als wichtige Voraussetzung für einen Tesla-Shop für fremde Software aber ist seit dieser Woche offiziell zugänglich. Auf der Start-Seite dafür wird sie als „Daten- und Kommando-Service für Fahrzeuge und Energie-Produkte von Tesla“ beschrieben. Um sie als Entwickler zu nutzen, muss man ein Konto mit geschäftlichen Kontakt-Daten anlegen oder ergänzen und recht genau angeben, was für eine Art von Software auf Basis der Tesla-API geplant ist.
https://twitter.com/twrobinette/status/1712949635332149723
Wer als Entwickler-Partner akzeptiert wird, kann eine ID zugeteilt bekommen, die bei Nutzung der API anzugeben ist. Anders als bisher mit der inoffiziellen weiß Tesla dann also, welche fremde Software oder App mit seinen Elektroautos kommuniziert. Zudem wird in den Bedingungen angekündigt, dass es unterschiedliche Abonnement-Stufen geben wird. Der Zugriff auf die Schnittstelle zu Tesla ist also nicht mehr kostenlos – jedenfalls nicht unbegrenzt.
Entwickler will für faire Erfahrung kämpfen
Laut der Publikation Not A Tesla App heißt der derzeit einzige Tarif „Discovery“. Er koste „vorübergehend“ kein Geld, lasse aber pro Auto nur einen Daten-Abruf alle fünf Minuten zu. Viele bestehende Services würden viel häufiger auf den verbundenen Tesla zugreifen, was die Begrenzung der Abrufe zu einem potenziellen Nadelöhr mache. Dass Tesla noch keine Preise für höhere Zugriff-Stufen nenne, lasse zudem befürchten, dass sie für kleinere Anbieter aus der Open-Source-Szene zu teuer werden.
We want to ensure that Tesla treats developers fairly in every regard, whether you're simply hosting your Teslamate instance, an indie developer, or a larger company/group.
By "fighting hard," we'll do what we can to stand behind those sentiments.
— Teslascope (@teslascope) October 10, 2023
Einer davon ist @teslascope mit der gleichnamigen freien App, und er scheint ähnliche Befürchtungen zu haben. Seine Bewerbung als API-Partner hat er schon eingereicht, wie er auf X schrieb und zeigte. Die Frage, ob Tesla beginne, den Zugang auf nur noch zugelassene Apps zu beschränken, beantwortete er mit Ja – hauptsächlich um mehr Informationen zu bekommen. Insgesamt sei der Schritt als positiv für Besitzer der Fahrzeuge zu bewerten. Und er werde hart dafür kämpfen, eine faire Erfahrung für kleine wie große Entwickler sicherzustellen.