Bild: @bentv_sh
Die Elektroauto-Fabrik von Tesla in China scheint sich auf einem hohen Niveau, aber unterhalb ihrer maximalen Kapazität zu stabilisieren. Nach einem Umbau im vergangenen Sommer sollte sie bis zu 8000 Model 3 und 14.000 Model Y pro Woche produzieren können. Beim Verkauf wurde der hochgerechnete Monatswert mit dem Rekord von mehr als 100.000 Model 3 und Model Y im November 2022 sogar einmal überschritten, fiel dann deutlich, kommt ihm mit knapp 78.000 im Mai jetzt aber zumindest wieder näher. Gleichzeitig soll Tesla in China einen Tag Pause gemacht haben – und neuerdings mit GPS-Störgeräten Drohnen abwehren.
Zweithöchster Tesla-Verkauf in diesem Jahr
Die neuesten Verkaufszahlen von Elektroautos aus der Tesla-Gigafactory in China gehen aus einer Veröffentlichung des Verbandes CPCA zum Markt für New Energy Vehicles hervor, bestehend aus reinen Elektroautos und Plugin-Hybriden (sowie eher theoretisch Wasserstoff-Fahrzeugen). Demnach wurden in diesem Mai insgesamt geschätzte 670.000 solcher NEVs aus chinesischer Produktion verkauft, 11 Prozent mehr als im April 2023 und 59 Prozent mehr als im Mai vor einem Jahr.
Bei Tesla stiegen die als „Großhandel“ bezeichneten Gesamtverkäufe aus der chinesischen Fabrik laut CPCA auf 77.695 Elektroautos, bislang ausschließlich Model 3 und Model Y. Das Tesla-Zwischenhoch bei 88.689 Elektroautos zum Quartalsschluss in diesem März ist also noch nicht wieder erreicht, aber ansonsten war der Verkauf im Mai höher als in jedem anderen Monat im bisherigen Jahresverlauf. Viel mehr NEVs aus China verkaufte allerdings der lokale Konkurrent BYD: 239.092, in diesem Fall einschließlich Plugin-Hybriden, die dort meist um die 50 Prozent ausmachen.
In addition, Tesla's Shanghai factory laid GPS jammers, drones close to the factory area will lose GPS positioning. It seems that the security system is upgraded.
— WuWa (@bentv_sh) June 4, 2023
Unterdessen scheint Tesla in China entweder kurzfristig etwas vorzuhaben, das nicht gesehen werden soll, oder sich allgemein gegen die Beobachtung seiner Gigafactory aus der Luft zu wehren. Darüber informierte am Sonntag @bentv_sh, der die Fabrik regelmäßig mit seiner Drohne überfliegt und darüber in Videos informiert. Tesla habe an der Gigafactory GPS-Störsender installieren lassen, die dazu führen, dass Drohnen in der Nähe ihre Positionierung verlieren. Offenbar werde das Sicherheitssystem aufgerüstet, schrieb er.
Gigafactory-Pause für neues Model 3?
Ob diese Maßnahme vorübergehend oder dauerhaft ist, konnte @bentv_sh zunächst nicht sagen; als dritte Möglichkeit führte er noch „nach Bedarf“ ein. Den könnte es aktuell tatsächlich geben, denn ebenfalls am Sonntag sollen anders als gewöhnlich keine neuen Elektroautos auf dem Parkplatz an der Tesla-Fabrik gerollt sein.
Die Produktion ruhte also offenbar mindestens einen Tag lang, nachdem bis Donnerstag noch CEO Elon Musk in China und in der Gigafactory gewesen war. Nach Gerüchten hatte er vor, dort einen Blick auf das Model 3 als aufgefrischte Highland-Version frisch vom Band zu erlauben. Das bewahrheitete sich nicht, aber beispielsweise eine interne Freigabe könnte Musk erteilt haben. Eine andere, für Tesla weniger erfreuliche Erklärung wäre schlicht, dass die Kapazität der beständig ausgebauten China-Gigafactory derzeit mehr als ausreicht, ihren Teil der Nachfrage zu erfüllen.