Bild: Panasonic (Archiv)
Die Gigafactory von Tesla und Panasonic für die Produktion von Elektroauto-Akkus im US-Bundesstaat Nevada hat inzwischen eine jährliche Kapazität von 35 Gigawattstunden pro Jahr, rund 20 Prozent mehr als Ende 2019. Das geht laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters aus Äußerungen des Panasonic-Finanzvorstands bei einer Telefonkonferenz hervor. Zudem werde laut dem Vorstand „jetzt gerade“ mit Tesla über eine Erhöhung der gemeinsamen Kapazität verhandelt, und Panasonic verdiene mit seinem Teil der Gigafactory mittlerweile Geld.
Tesla bringt Panasonic Gewinn
Während der Gewinn von Panasonic im Auto-Geschäft insgesamt zurückging, leistete die Gigafactory mit Tesla in Nevada laut dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht einen positiven Beitrag zu Umsatz wie Gewinn; hier habe sich die Erhöhung der Produktion ausgezahlt. Im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2020 bis Ende März und im Quartal davor sei die Gigafactory für sich genommen profitabel gewesen.
Seit diesem Jahr ist Panasonic nicht mehr der exklusive Akku-Partner von Tesla, weil Zellen für das Model 3 aus China zunehmend aus einer lokalen Fabrik von LG Chem geliefert werden. Ab Juli dürfte es zudem ein Model 3 in Standard-Reichweite mit deutlich billigeren LFP-Zellen geben, die von CATL stammen – und Tesla hat weitere große Pläne mit diesem chinesischen Unternehmen.
Mehr als ein Partner für Tesla
Wahrscheinlich aber wird es mehr als einen Partner für Teslas verschiedene Märkte, Produkte und Modelle geben. Nachdem das Verhältnis zu Panasonic zwischendurch abgekühlt schien, wird es jetzt offenbar besser – und Tesla hat angesichts seines riesigen Bedarfs wenig Anlass, sich von einem über viele Jahre insgesamt bewährten Akku-Partner zu trennen. Tatsächlich sagte der Finanzvorstand jetzt laut Reuters, im Lauf des neuen Geschäftsjahres werde „an verbesserten Materialien und Technologien“ gearbeitet. Somit scheint Panasonic durchaus Teil von Tesla großen Plänen zu sein.
Nach Berichten hat die Gigafactory in Nevada ihren Betrieb vergangene Woche parallel zu Teslas Elektroauto-Werk in Fremont wieder aufgenommen. Die Nachfrage nach Akkus von Tesla sei aktuell „stark“, sagte der Panasonic-Vorstand. Derzeit würden Gespräche über eine Kapazitätserweiterung geführt. Tesla-CEO Musk hatte im April 2019 gesagt, erst wenn die Gigagactory näher an ihren theoretisch möglichen 35 Gigawattstunden pro Jahr sei, werde er Geld für mehr ausgeben. Jetzt scheint es so weit zu sein. Panasonic bezeichnete damals eine Steigerung auf 54 Gigawattstunden pro Jahr als „nicht sehr schwierig“.