Während des Dramas um den Neustart der Produktion in Teslas Stammwerk im US-Bundesstaat Kalifornien geriet fast in Vergessenheit, dass Tesla noch eine weitere Fabrik wieder in Betrieb nehmen muss, um weiter Elektroautos bauen zu können: die zusammen mit Panasonic betriebene Gigafactory im Bundesstaat Nevada, in der Batterie-Zellen und daraus Pakete für das Model 3 gefertigt werden. Auch dort ruhte der Betrieb aus Corona-Schutzgründen seit Ende März weitgehend – und auch dort nimmt Tesla die Produktion jetzt wieder in vollem Umfang wieder auf, berichtet The Verge unter Berufung auf eine interne E-Mail.
Tesla-Werk Fremont wieder gestartet
Vergangene Woche hatte Tesla laut Medienberichten per E-Mail an Mitarbeiter die Wiederaufnahme begrenzter Produktion im kalifornischen Werk Fremont und in der Akku-Gigafactory (sowie in der Solar-Gigafactory im Bundesstaat New York) angekündigt. Dies sollte schon am Freitag beginnen, wurde dann aber zumindest in Kalifornien durch ein Verbot des zuständigen Alameda County verhindert.
Über das Wochenende verklagte Tesla-CEO Elon Musk das County und erklärte am Montag, die Produktion in Fremont sei jetzt wieder aufgenommen worden. Er bot sich zur Festnahme an, wenn das denn nötig sei. Am Dienstag entspannte sich die Situation jedoch, weil das County sofortige Vorbereitungen bei Tesla erlaubte und einen Neustart der Fremont-Produktion am kommenden Montag in Aussicht stellte.
Kommt auch der Tesla-Partner zurück?
Auch für die Akku-Fabrik von Tesla und Panasonic in Nevada wurde Mitte April schon Anfang Mai als Neustart-Termin genannt, der dann aber auszufallen schien. Jetzt aber ist es auch dort so weit: „Der Zwangsurlaub ist vorbei und wir sind wieder bei der Arbeit in der Produktion“, schrieb Teslas US-Personalchefin laut The Verge an Mitarbeiter in der Gigafactory. Sie würden innerhalb von 24 Stunden von Tesla kontaktiert und ein Datum für ihre Rückkehr zur Arbeit genannt bekommen. Außerdem soll die Managerin auf Maßnahmen wie weniger ausgelastete Shuttle-Busse und Schutz-Ausrüstung hingewiesen haben.
Wie zuvor den Mitarbeitern im Elektroauto-Werk Fremont wurde in der E-Mail dem Nevada-Personal mitgeteilt, dass nicht zur Arbeit kommen muss, wer sich „unwohl“ damit fühlt, berichtet The Verge weiter. Doch der weil der Zwangsurlaub beendet sei, könne ein Fernbleiben bedeuten, dass sie kein Arbeitslosengeld mehr erhalten.
Nicht in dem Bericht angesprochen wird die Frage, was in dem nächsten Tagen mit dem Panasonic-Teil der Gigafactory geschieht. Das japanische Unternehmen hatte seinen Betrieb dort Ende März schon einige Tage vor Tesla unterbrochen. Und ohne neue Batterie-Zellen vom Partner dürfte Tesla weder viele Akkus in Nevada noch Elektroautos in Fremont produzieren können.