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Microstrategy und Square kaufen Bitcoin, Tesla-Chef bleibt bei Krypto-Fragen kryptisch

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Bild: Tesla-Chef Musk bei Besuch der deutschen Gigafactory (Foto: @tobilindh)

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Ist Microstrategy noch eine Software-Firma oder schon ein börsennotierter Hedgefonds? Im vergangenen August begann das Unternehmen mit dem Kauf von Bitcoin und scheint das als neues Geschäftsfeld entdeckt zu haben. Zweimal nacheinander legte Microstrategy vor kurzem erfolgreich Wandelanleihen explizit für weitere Bitcoin-Käufe auf, für zusammen rund 1,7 Milliarden Dollar. Mit einem dreistelligen Millionen-Betrag in Bitcoin stieg auch Square ein, der von Twitter-CEO Jack Dorsey gegründete Zahlungsdienstleister. Und Elon Musk, der mit Tesla in diesem Januar überraschend 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investierte, ließ sich weiter nicht richtig in die Krypto-Karten schauen.

Yellen-Warnung drückt Bitcoin-Kurs

Der größte – und früheste – Krypto-Investor unter den drei genannten Unternehmen ist Microstrategy. Nach der Start-Meldung mit 21.500 Bitcoin im August 2020 gab es schon Anfang Februar bekannt, mittlerweile gut 71.000 Einheiten der Kryptowährung zu besitzen, gekauft für durchschnittlich 16.109 Dollar. Als kurz darauf Tesla seine ersten Bitcoin-Käufe für insgesamt 1,5 Milliarden Dollar meldete und weitere für möglich erklärte, schoss der Kurs innerhalb von Minuten um mehr als 10 Prozent nach oben.

Seitdem erreichte Bitcoin zwischendurch einen neuen Allzeitrekord über 57.000 Dollar, unterschritt Anfang der Woche wieder die Marke von 50.000 Dollar, nachdem sich die US-Finanzministerin Janet Yellen (wohl erwartungsgemäß) kritisch geäußert hatte. Ab Dienstag geriet die runde Marke wieder in Reichweite, denn Square meldete, nach den ersten 50 Millionen Dollar im Oktober 2020 jetzt noch einmal 170 Millionen Dollar in Bitcoin investiert zu haben; Nutzer seiner Cash App können in der Kryptowährung handeln. Und am Mittwoch gab Microstrategy bekannt, dass die etwa rund 1 Milliarde Dollar Einnahmen aus seiner zweiten Wandelanleihe jetzt ebenfalls in Bitcoin stecken.

Die neuesten Käufe von Microstrategy kosteten laut einem Bericht von CNBC schon 52.765 Dollar pro Bitcoin, also mehr als den Kurs am Mittwoch. Insgesamt aber ist das Unternehmen dank des frühen Einstiegs noch weit im Plus – seine insgesamt 90.531 Bitcoin wurden für durchschnittlich 23.985 Dollar erworben, also für weniger als die Hälfte des aktuellen Kurses. Ihr Wert betrug zuletzt rund 4,5 Milliarden Dollar. Ganz Microstrategy wird an der Börse nur mit gut 7,5 Milliarden Dollar bewertet.

Bringt Tesla-Chef Dogecoin zum Mond?

Mit den Käufen in diesem Januar, in dem Bitcoin meist noch für Kurse um 35.000 Dollar zu haben waren, hat auch Tesla bislang Gewinn gemacht. Anders als der Microstrategy-CEO Michael Saylor zeigt sich Tesla-Chef Musk aber nur halb angetan. Bitcoin sei fast so großer Unsinn wie staatliche Fiat-Währungen, erklärte er vor kurzem, auch wenn das „fast“ in diesem Satz wichtig sei.

Auf Twitter unterhielt oder informierte Musk wenig später weiter, indem er als neues Profilbild eine Gabel auf einem Weg wählte, also eine Weggabelung. Aus der Beschreibung dazu wurde zwischendurch „metafork“, also ein Wortspiel aus Metapher und Gabel – und fork ist im Krypto-Bereich ein wichtiger Ausdruck, der die Aufspaltung einer Währung in zwei Teile bezeichnet. Einen Fork kann im Grunde jeder initiieren, auch bei Bitcoin, und so wurde spekuliert, Musk könne so etwas planen.

Bitcoin erwähnte der Tesla-Chef zuletzt gar nicht mehr, aber dafür weiter vermehrt die Parodie-Währung Dogecoin, am Mittwoch sogar in seinem aktuell häufig wechselnden Profil-Text. Am selben Tag zeigte er auch ein Mond-Foto und darauf einen Dogecoin-Hund im Astronauten-Anzug und mit Dogecoin-Fahne. „Buchstäblich“, schrieb er darüber, also hat Musk womöglich vor, auf einer kommenden SpaceX-Mission zum Mond eine solche Fahne aufstellen zu lassen. Dass es einmal eine Mars-Coin geben soll, hat Musk vor kurzem bestätigt. Aber was er im Krypto-Bereich ansonsten plant, ließ sich zunächst weiter nicht entschlüsseln.

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