Tesla-CEO Elon Musk hat in einer internen E-Mail an die Mitarbeiter berichtet (via Electrek), dass man in der Model 3-Produktion „großartige Fortschritte“ mache und er es für „ziemlich wahrscheinlich“ halte, dass man diese Woche die 500 Autos pro Tag überschreiten werde. Das würde eine Produktionssteigerung von 75 Prozent im Vergleich zum Vormonat entsprechen.
„Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in dieser Woche über 500 Fahrzeuge pro Tag in allen Modell-3-Produktionszonen erreichen werden“, ist in der E-Mail zu lesen. Zudem bittet er die Mitarbeiter, alle ihnen bekannte Engpässe in der Produktion, die dieses Produktionsziel verhindern würden, direkt an ihn zu melden, damit noch diese Woche eine Lösung dafür gefunden werden kann.
Im Earnings Call zum 1. Quartal 2018 sprach Musk davon, dass schon „sehr bald“ eine Produktionsrate von 3.000 Model 3 pro Woche erreicht werde. Wenn Tesla jedoch mittlerweile 500 Model 3 pro Tag produziert, dann ist man bereits über dieses Ziel hinaus und würde aktuell auf 3.500 Model 3 pro Woche kommen. Bis zum Ende des Quartals will man einen Output von 5.000 Model 3 pro Woche erreichen.
Musk stellt ehemalige Praktikanten als „Professionelle Problemlöser“ ein
Ein Grund dafür, wieso es bei Tesla mit der Model 3-Produktion wieder bergauf geht, sind zwei Praktikanten aus Kanada. Die zwei Ingenieurstudenten Mark Comeau und Matthew Lane haben sich während eines Praktikums bei Tesla so gut angestellt, dass Musk ihnen persönlich Jobs als „Professionelle Problemlöser“ anbot, die beide auch angenommen haben.
Nach etwa einem Monat Wechsel zwischen der Tesla Fabrik in Kalifornien und der Gigafactory 1 in Nevada sahen die beiden eine Möglichkeit, etwas zu tun, womit sie nicht unbedingt beauftragt waren. Sie entdeckten während des Praktikums in der Produktion in der Gigafactory 1 ein Problem mit dem Anguss-System und dachten, sie könnten etwas dagegen tun.
„Im Wesentlichen sahen wir eine Gelegenheit, das Problem zu lösen, wir kamen auf unsere eigene Idee und platzten in ein Meeting mit Elon und präsentierten die Idee“, sagte Lane in der St. John’s Morning Show von CBC Radio.
Sechs Wochen später wurde die Lösung der beiden Neufundländer Studenten umgesetzt, und sie muss Musk und andere bei Tesla beeindruckt haben, denn beide wurden gebeten, zurückzukommen und an etwas anderem zu arbeiten. „Buchstäblich um 10 Uhr am Montag in der Woche, in der wir fertig waren, bekamen wir die Nachricht: Hey, fahrt nach Nevada zur Gigafactory“, sagte Comeau. „Etwa fünf Autostunden später kamen wir in Nevada an, mit einer ganz neuen Situation und Problemen.“
An der Gigafactory 1 arbeiteten Lane und Comeau dann anschließend an einer Lösung mit einem der Systeme, an denen sie zuvor gearbeitet hatten. Auch dieses Problem konnten sie erfolgreich lösen, sodass Musk persönlich an die beiden Studenten herantrat und ihnen jeweils einen Job als professionelle Problemlöser anbot.
„Innerhalb von zwei Tagen hatten wir dieses Problem gelöst und konnten mit Elon selbst sprechen, und er sagte: „Ihr habt gute Arbeit geleistet, und ihr solltet bleiben“, erzählte Lane.
Comeau wird sofort bei Tesla anfangen, während Lane das Sommersemester an seiner Universität beenden wird, bevor es zurück in die USA geht.