Bild: Starlink
Schlechtes Wetter hat am Montag den Start einer Rakete mit weiteren Starlink-Satelliten vorerst verhindert, ansonsten aber läuft es bei dem Internet-Projekt von SpaceX als dem zweiten Milliarden-Unternehmen von Tesla-CEO Elon Musk bestens. Mit bislang elf erfolgreichen Starlink-Starts in diesem Jahr wurden gut 700 Internet-Satelliten in eine niedrige Umlaufbahn gebracht, die in Tests gute Ergebnisse zeigten. Am Montag bedankte sich zudem der Katastrophen-Schutz des US-Bundesstaats Washington dafür, den Dienst schon beim Wiederaufbau einer durch Waldbrände verwüsteten Stadt nutzen zu dürfen. Kurz darauf bestätigte CEO Musk Börsen-Pläne für diesen Teil von SpaceX – doch die Starlink-Aktie soll eine ganz andere werden als die von Tesla.
Starlink nicht für Teslas Autos
Bis spätestens 2022 sollen insgesamt 1440 der relativ kleinen Starlink-Satelliten durchs All schweben und weltweit Internet-Zugang ermöglichen; die Abdeckung erster Gebiete in Nordamerika ist schon für Ende dieses Jahres geplant. Der Schwerpunkt dabei liegt auf Regionen, die bislang gänzlich unversorgt mit Internet sind, wiederholte Musk jetzt. Und er hat auch schon angekündigt, dass die Elektroautos von Tesla vorerst nicht über Starlink vernetzt werden.
Von einem möglichen Börsengang des Projekts war schon in diesem Februar die Rede, ins Spiel gebracht von Gwynne Shotwell, die als President von SpaceX Musk das Tages-Geschäft abnimmt. Schon damals ging es allerdings erst um einen Termin in fernerer Zukunft. Beides bestätigte der CEO jetzt. „Wir werden Starlink wahrscheinlich an die Börse bringen, aber erst in mehreren Jahren“, schrieb er danach gefragt auf Twitter.
We will probably IPO Starlink, but only several years in the future when revenue growth is smooth & predictable. Public market does *not* like erratic cash flow haha. I’m a huge fan of small retail investors. Will make sure they get top priority. You can hold me to it.
— Elon Musk (@elonmusk) September 28, 2020
Auch einen interessanten Grund für das längere Warten nannte Musk bei dieser Gelegenheit. Erst müsse das Umsatz-Wachstum glatt und vorhersagbar sein – „die Märkte mögen keinen erratischen Cashflow, haha“, schrieb er weiter. Das war eine deutliche Anspielung auf Tesla, das Musk schon im Jahr 2010 vor dem Start des Model S an die Börse brachte, um das nötige Kapital für seine ehrgeizigen Wachstumspläne aufnehmen zu können. Eine frühere Investition in die Tesla-Aktie hätte sich bis heute gewaltig gelohnt, aber zwischendurch mussten Anleger immer wieder heftige Kurs-Rückschläge einstecken.
Ruhige Aktie von Tesla-Schwester?
Bei SpaceX dagegen, das inzwischen auch schon 50 Milliarden Dollar wert sein soll, kam Musk bislang ausschließlich mit privatem Kapital aus; das laufende Geschäft dort dürfte mit ständigen Fracht- und seit kurzem auch Astronauten-Starts bereits profitabel sein. Mit dem Börsengang von Starlink kann sich der Multi-CEO deshalb Zeit lassen. Und wenn Starlink erst als reiferes Unternehmen mit kalkulierbarem Umsatz öffentlich Aktien verkauft, dann dürfte das zwar weniger Kurs-Potenzial für Anleger bedeuten, aber auch weitaus weniger wilde Schwankungen als bei Tesla.