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Musk: Tesla könnte Elektroautos wenn nötig ohne Profit verkaufen, verdienen mit Software

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Bild: Tesla (Musk bei Eröffnung deutscher Gigafactory)

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Vor drei Monaten konnte CEO Elon Musk die erste Reaktion der Börse auf neue Quartalszahlen in der Telefon-Konferenz nach der Veröffentlichung ins Positive drehen, indem er erklärte, über das offizielle Ziel von 1,8 Millionen Elektroautos hinaus könne Tesla unter guten Umständen auch 2 Millionen produzieren und verkaufen. Am Mittwoch bot sich erneut eine Gelegenheit dazu, denn die Tesla-Geschäftszahlen zu Q1 2023 wurden zunächst ebenfalls mit leiser Enttäuschung aufgenommen. Doch dieses Mal äußerte sich Musk vorsichtiger – und statt wie nach dem vierten Quartal ins Plus zu drehen, erhöhte sich der nachbörsliche Verlust der Tesla-Aktie auf 6 Prozent.

Tesla-Chef mit neuem Autonomie-Ziel

Die Börsen-Erwartungen für Umsatz und Gewinn bei Tesla zu Beginn von 2023 wurden zwar ungefähr erfüllt, aber trotzdem verzeichnete die Aktie nach Veröffentlichung der Zahlen am Mittwochabend zunächst ein leichtes Minus. Denn die Brutto-Marge nach GAAP unterschritt mit 19,3 Prozent trotz der insgesamt erreichten Gewinn-Erwartungen den von Analysten prognostizierten Wert, und auch der durchschnittliche Verkaufspreis pro Elektroauto fiel mit 46.000 Dollar niedriger aus.

Als Musk und seine Management-Kollegen dann Anleger-Fragen beantworteten, ging es mit der Tesla-Aktie weiter abwärts. Denn der Finanzchef Zachary Kirkhorn wiederholte auf Nachfrage nicht seine Prognose von Januar, laut der die Brutto-Marge von Tesla im Auto-Geschäft ohne den Verkauf von CO2-Gutschriften nicht unter 20 Prozent fallen würde. Und CEO Musk erklärte sogar, Tesla sei theoretisch in der Lage, seine Elektroautos zunächst ganz ohne Gewinn zu verkaufen und anschließend mit Software für autonomes Fahren viel Geld zu verdienen.

Es sei besser, eine große Zahl von Autos mit niedrigerer Marge auszuliefern und sich die Marge in Zukunft zu sichern, wenn Tesla „Autonomie perfektioniert“, erklärte Musk. Dass das möglich sein wird, bekräftigte er in der Konferenz. Er zögere, das zu sagen, doch in diesem Jahr werde es Tesla seiner Meinung nach gelingen, komplett eigenständiges Fahren zu realisieren. Das gelte nach der internen Einschätzung für alle Elektroautos mit der dritten Generation der Autopilot-Hardware, ergänzte Musk, also für die meisten, die derzeit bereits auf den Straßen sind. Zuvor hatte der CEO für mehrere frühere Jahre in Aussicht gestellt, in ihnen autonomes Fahren zu errreichen.

Musk sieht bessere Lage in 12 Monaten

Dass Tesla bei den Gewinnen im Elektroauto-Verkauf tatsächlich bis an die Grenze der Profitabilität gehen will, sagte Musk nicht, schloss es aber auch nicht aus und erwähnte die Möglichkeit zweimal. So lange die von ihm angeführten makroökonomischen Unsicherheiten anhalten, könnten die Preise und Margen also weiter sinken, und in der Telefon-Konferenz gab er ansonsten wenig Anlass zu der Hoffnung, dass dieser Anfang des Jahres begonnene Trend bald enden könnte. Erst am Tag der Zahlen-Veröffentlichung hatte Tesla seine US-Preise ein weiteres Mal gesenkt.

Finanzchef Kirkhorn mahnte Anleger denn auch, nicht zu viel in die aktuelle Entwicklung hineinzulesen. Man sei darauf konzentriert, das Unternehmen optimal für ein verbessertes makroökonomisches Umfeld zu positionieren. CEO Musk sprach in diesem Zusammenhang von unsicheren Zeiten. Seine spekulative Schätzung sei, dass das „stürmische Wetter“ noch etwa 12 Monate anhält und sich die Konjunktur-Lage etwa ab nächstem Frühjahr wieder aufhellt. Bis dahin müssen Anleger bei der Tesla-Marge womöglich von Zukunftshoffnungen auf autonomes Fahren leben.

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