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Neue Autopilot-Hardware bei Tesla: Model S & Model X mit Radar – und weniger Funktionen

tesla model-x radar modul mai23

quelle: @sw_ev (twitter)

Bild: @sw_ev/

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Nicht erst mit dem Cybertruck, wie es CEO Elon Musk angekündigt hatte, sondern mit aktuellen Model S und Model X hat Tesla begonnen, neue Hardware für sein Autopilot-System zu verbauen, weil es die vierte Generation ist, auch als HW4 bezeichnet. Auch bei den Volumen-Elektroautos Model 3 und Model Y soll diese Änderung bald weltweit vollzogen werden und ist beim Model Y offenbar schon in Gang. Neue Fähigkeiten bringt die neue Autopilot-Hardware bislang aber nicht mit sich: Obwohl zumindest bei Model S und Model X wieder ein Radar dazugehört, sollen manche Funktionen sogar fehlen.

Model S mit Autopilot-HW4 getestet

Teil des HW4-Pakets ist nach Angaben des IT-Experten @greentheonly unter anderem ein neuer Computer, der Anschlüsse für mehr Kameras sowie auch wieder für einen Radar-Sensor hat, wie ihn Tesla ab Frühjahr 2021 bei allen neu gebauten Elektroautos abgeschafft hatte. Zusätzliche Kameras wurden an neuen Model S und Model X aber noch nicht gesehen – im Gegenteil sind in der Einheit im Rückspiegel mit HW4 offenbar nur zwei statt vorher drei davon verbaut.

Zu der Frage, ob unter dem Blech der Radar zu finden wäre, gibt es unterschiedliche Ansichten. Für mindestens ein Model X, produziert im Mai, wurde das vergangene Woche von einem Tesla-Kunden auf Twitter bestätigt (s. Foto oben). Der YouTuber Dirty Tesla dagegen sagte in einem Video von Ende Mai, alle bekannten Informationen würden dagegen sprechen, ohne allerdings selbst nachzusehen. Unabhängig davon hat das Hardware-Upgrade laut seinem Test bei den Funktionen aber erst einmal ein Downgrade gebracht.

Die vorhandenen Funktionen seien mit HW4 identisch oder besser als bislang mit HW3, sagt Dirty Tesla nach seinem Test mit einem frisch produzierten Model S Long Range. Spätere Software-Versionen könnten mehr herausholen, doch einen Sprung allein mit verbesserter Hardware scheint Tesla nicht geschafft zu haben. Zu erkennen ist in dem Video, dass die neuen Tesla-Kameras klarere Bilder liefern und an der Seite einen vergrößerten Öffnungswinkel haben – andere Tests hatten gezeigt, dass ihnen an Kreuzungen vorher zu lange der Blick versperrt war. Doch Funktionen, die mit der dritten Autopilot-Generation noch möglich waren, fehlen jetzt.

So zeigt das von Tesla geliehene Model S in dem Test beim Parken keinerlei Informationen über das nahe Umfeld an. Das können inzwischen, basierend nur auf Kamera-Daten, auch Model 3 und Model Y wieder, nachdem die Funktion mit dem Weglassen der früheren Ultraschall-Sensoren zwischendurch wegfiel. Für HW4-Computer und -Kameras aber scheint Tesla die nötige Vision-Programmierung noch nicht fertig zu haben. Bei dem getesteten Model S ebenfalls nicht dabei: „Summon“, also das Herbeirufen des Elektroautos per App, und die Möglichkeit, die Autopilot-Option FSD zu nutzen, obwohl sie für das Fahrzeug bezahlt war.

Tesla soll weltweite Umstellung planen

Auch für die Herbeirufen-Funktion muss man bei Tesla mindestens die Option Enhanced Autopilot (EAP) kaufen. Wenn man darauf und auf FSD verzichtet, fehlt bei Model S und Model X mit HW4 derzeit also offenbar nur die Parkdistanzen-Anzeige. Dennoch droht die neue Autopilot-Hardware, auf der nach der ersten Erwähnung durch Tesla-CEO Musk im August 2021 große Hoffnungen ruhten, für Kunden zumindest vorübergehend zum Nachteil zu werden.

Nach Informationen eines gut informierten Beobachters hat Ende Mai die HW4-Umstellung auch beim Model Y begonnen und soll bis August an allen vier Tesla-Produktionsstätten weltweit vollzogen sein. Verbleibende Bestände der alten Hardware sollen nur noch für das Model 3 genutzt werden – bis es als aufgefrischte Highland-Version in die Produktion geht, was ebenfalls noch für dieses Jahr erwartet wird. Spätestens bis dahin dürfte Tesla auch die passende Software fertig haben und den Radar, der in Model S und Model X bereits wieder eingebaut wird und auch bei Model 3 und Model Y Teil von HW4 sein könnte, aktivieren und für das Autopilot-System nutzen.

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