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Toyota mit neuem Elektroauto-Anlauf: Giga-Druckguss wie bei Tesla, 1000 km Reichweite

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Bild: Toyota (optimiertes Giga-Gussteil für neue Elektroautos)

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Ende 2021 stellte Toyota, das mit Hybriden früh emissionsarme Fahrzeuge auf den Markt brachte, seine erste umfassende Strategie für reine Elektroautos vor – hat inzwischen aber offenbar festgestellt, dass sie angesichts der schnell wachsenden Konkurrenten Tesla und BYD nicht schlagkräftig genug war. Zum 1. April bekam das Unternehmen mit Koji Sato einen neuen CEO, der prompt eine neue Elektroauto-Plattform ankündigte. In dieser Woche hat Toyota zudem mehr über seine überarbeiteten Pläne verraten: Geplant sind eine Produktion mit großen Druckguss-Elementen wie bei Tesla und Reichweiten von 1000 Kilometern und mehr.

Neue Elektroauto-Generation ab 2026

Vorgestellt wurde der zweite Toyota-Anlauf für reine Elektroautos an diesem Dienstag bei einem technischen Workshop unter dem Motto „Let’s Change the Future of Cars“. Von seiner grundsätzlichen Technologie-Offenheit zur Emissionsreduzierung hat sich der größte Auto-Hersteller der Welt nach diesen Informationen immer noch nicht verabschiedet – weiterhin sollen „optimale Antriebe für jede Region“ angeboten werden, und auch an Wasserstoff-Brennstoffzellen will Toyota weiterhin arbeiten.

Die reinen Elektroautos des Unternehmen sollen jetzt aber zumindest überzeugender werden als das SUV bZ4X, das als erster Vertreter der Ende 2021 angekündigten Modell-Offensive kaum gute Kritiken bekam und wenig gekauft wird. Dazu will Toyota leistungsfähigere und zugleich billigere Batterien entwickeln, in der Produktion Druckguss-Elemente aus Giga-Pressen wie bei Tesla einführen und mit neuen Verfahren die Aerodynamik seiner Elektroautos verbessern. Vorerst sollen weitere Modelle auf der bisherigen Basis in 2026 auf zusammen 1,5 Millionen Verkäufe kommen, bevor im selben Jahr die nächste Generation startet.

Nächster Tesla-Konkurrent mit Giga-Pressen

In der Produktion ist Toyota nicht der erste Hersteller, der dem Tesla-Beispiel folgt und den Rahmen neuer Elektroautos aus wenigen großen Druckguss-Elementen statt Dutzenden Einzelteilen zusammenbauen will, aber als weltweiter Auto-Marktführer vor dem Volkswagen-Konzern natürlich der größte. Auch General Motors, Hyundai und mehrere chinesische Marken haben sich bereits für derlei Giga-Druckguss entschieden. Toyota verspricht sich davon niedrigere Fahrzeug-Entwicklungskosten und Fabrik-Investitionen. Als weitere Innovation in der Produktion sollen entstehende Elektroauto sich in Zukunft aus eigener Kraft durch die Fabrik bewegen statt auf Fließbändern.

Das gibt es bei Tesla noch nicht, und auch bei den Reichweiten des fertigen Produkts will Toyota den US-Pionier hinter sich lassen. Die des bZ4X wird mit 615 Kilometer nach der milden China-Norm CLTC angegeben, und für 2026 kündigte Toyota jetzt ein Elektroauto mit dem doppelten Wert an; als seine „cruising range“, also möglicherweise eine realistischere Reichweite, werden 1000 Kilometer genannt. Gleichzeitig sollen die Batterie-Kosten dafür 20 Prozent niedriger sein als beim bZ4X und das Laden von 10-80 Prozent innerhalb von 20 Minuten erledigt sein.

Toyota peilt cw-Wert von 0,1 an

Als Faktor hinter der massiven Reichweiten-Erhöhung gibt Toyota hauptsächlich neue Batterien an, eine kleinere Rolle sollen auch aerodynamische Verbesserungen spielen, die mit Techniken aus der Raketen-Branche erreicht werden. Neben der „Performance“-Batterie für maximale Reichweiten kündigte das Unternehmen ebenfalls für 2026 zudem eine Massen-Variante an. Die soll auf der im Westen zuerst bei Tesla eingeführten LFP-Chemie beruhen und 20 Prozent mehr Reichweite, 40 Prozent niedrigere Kosten sowie weiterhin Laden von 10-80 Prozent in etwa einer halben Stunde ermöglichen.

Mit dem Nehmen der 1000-Kilometer-Marke ist für Toyota aber noch nicht Schluss. Noch als „Herausforderung“ steht für 2027-2028 eine weiterentwickelte Batterie auf dem Programm, die bei 10 Prozent niedrigeren Kosten noch einmal 10 Prozent mehr bieten soll als die Performance-Version. Zudem will das Unternehmen einen technologischen Durchbruch erreicht haben, der langlebigere Feststoff-Batterien möglich macht – mit diesen will es auf 20 Prozent und später sogar 50 Prozent mehr Reichweite kommen. Wie seine nächste Elektroauto-Generation aussehen soll, verriet Toyota jetzt noch nicht. Erwähnt wird aber ein angestrebter cw-Wert von 0,1, der auch einige Design-Innovationen erfordern dürfte.

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