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„Noch nicht ganz durch“: Tesla-Chef Musk mit Zwischenstand zu Produktion von 4680-Zellen

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Bild: Tesla

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Von den Batterien hängt vieles ab: Im vergangenen September stellte Tesla eine selbst entwickelte Zelle im neuen 4680-Format (s. Foto) vor, die mit Innovationen bei Innenleben und Produktion in riesigen Mengen und kostengünstig hergestellt werden soll. Zu dieser Zeit hatte bereits der Aufbau einer 4680-Pilotlinie mit viel deutscher Technik neben dem Elektroauto-Werk in Fremont begonnen, für die bis Ende dieses Jahres eine Kapazität von 10 Gigawattstunden geplant war. Weitere eigene Zell-Fabriken soll es in den neuen Gigafactorys in Deutschland und Texas geben. Aber wie CEO Elon Musk jetzt verriet, hat Tesla einen der wichtigsten technischen Aspekte dafür noch nicht gemeistert.

Tesla-Chef sieht immens viel Arbeit

Schon vor dem großen Batterie-Tag im September 2020 wurde spekuliert, Tesla könne für seine Pläne in diesem Bereich auf Technologie des 2019 übernommenen Spezialisten Maxwell Technologies zurückgreifen. Der entwickelte nicht nur Ultrakondensatoren, mit denen auch Musk eine Zeitlang als extraschnelle Speicher für Elektroauto-Strom geliebäugelt hatte, sondern auch ein Verfahren für die trockene Beschichtung von Batterie-Elektroden. Damit würde ein Fertigungsschritt mit hohem Platz- und Energiebedarf wegfallen.

Vom Kondensatoren-Geschäft von Maxwell hat sich Tesla jetzt wieder getrennt, wie der Aufkäufer Ucap Power vergangene Woche mitteilte. Implizit geht daraus hervor, dass der Trockenelektroden-Bereich weiter zu Tesla gehört, und in einer Reaktion auf Twitter bestätigte CEO Musk das. Trockene Elektroden-Beschichtung sei einer von mehreren entscheidenden Faktoren für billigere Lithium-Ionen-Batterien, erklärte er. Aufbauend auf der Maxwell-Vorarbeit zu hoher Qualität und hohem Volumen zu kommen, habe aber „*immens*“ viel Entwicklungsarbeit erfordert.

Diesen Satz formulierte Musk in der Vergangenheitsform, was den Eindruck erwecken könnte, die intensive Arbeit sei schon abgeschlossen. Doch er schrieb noch den Halbsatz „und wir sind immer noch nicht richtig fertig“ dazu, der in die andere Richtung geht. Damit äußerte sich der Tesla-Chef erstmals seit diesem April öffentlich zum Stand der Entwicklung bei der 4680-Produktion. In der Telefonkonferenz zu den ersten Quartalszahlen 2021 sagte er, noch seien die Tesla-Zellen nicht zuverlässig genug für den Einbau in Autos, aber dieser Punkt komme näher.

Model Y für Europa vorerst aus China

„Ich denke, wir sind weiterhin recht optimistisch, nächstes Jahr in die Massenproduktion kommen zu können“, erklärte Musk in der Konferenz vorsichtig weiter, also 2022. Wahrscheinlich werde sie nicht mehr länger als 12 oder höchstens 18 Monate auf sich warten lassen, aber das sei nur eine Schätzung.

Bahnbrechende Fortschritte auf diesem Weg scheint Tesla in der Zeit seit April gemessen an Musks neuen Äußerungen nicht gemacht zu haben. Immerhin das Model Y für den europäischen Markt wird dadurch aber nicht weiter verzögert: Ursprünglich sollte es erst aus der neuen Gigafactory in Deutschland und von dort wohl sofort mit den 4680-Zellen kommen. Aber weil bislang nicht einmal das Elektroauto-Werk fertig und genehmigt ist, gab Tesla Anfang Juli bekannt, Europa ab August erst einmal mit Model Y aus China zu beliefern.

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