In diesem Frühjahr, als das Alameda County Tesla und allen anderen Unternehmen in seinem Bereich eine Sperrverfügung wegen der Coronavirus-Pandemie auferlegte, hätte es zu einer interessanten Situation kommen können: Anfang Mai erklärte CEO Elon Musk, die Produktion im Tesla-Werk Fremont sei trotz des Verbots wieder aufgenommen worden; man solle doch bitte nur ihn festnehmen, wenn es sein müsse. Zuständig dafür wäre die örtliche Polizei gewesen – und dann womöglich mit dem Tesla Model S vorgefahren, dass sie im Jahr 2018 angeschafft hatte. Zu dem Showdown kam es dann doch nicht, weil Musk und die Behörden sich einigten. Das Elektroauto konnte also anderweitig eingesetzt werden. Und jetzt hat die Polizei Fremont Daten veröffentlicht, die zeigen, dass sie damit bares Geld spart.
Model S billiger bei Energie-Kosten
Das gebraucht gekaufte Tesla Model S 85 aus dem Jahr 2014 habe im Vergleich zu einem üblichen Ford-Dienstwagen nicht nur weniger Kosten für Energie, Wartung und Reparaturen verursacht, schreibt die City of Fremont zu einer Auswertung des Zeitraums von März 2019 bis März 2020: Es habe der Stadt auch geholfen, ihrem Ziel näherzukommen, die eigenen Treibhausgas-Emissionen zu verringern. Insgesamt habe das Elektroauto die Erwartungen hinsichtlich Leistung und Alltagstauglichkeit übertroffen.
In Zahlen musste die Polizei am Tesla-Sitz in dem betrachteten Jahres-Zeitraum für das Model S insgesamt 5901 Dollar für laufende Kosten ausgeben, bestehend aus Strom sowie Wartung und Reparaturen. Beim Ford seien es 8048 Dollar gewesen, also gut 2000 Dollar mehr. Zudem habe das konventionelle Auto 66 Tage wegen Wartungsarbeiten nicht zur Verfügung gestanden, das elektrische nur 39 Tage.
Vielleicht überraschend: Anders als in anderen Kosten-Betrachtungen etwa der Polizei in Bagersville mit ihrem Tesla Model 3 fielen bei dem Model S in Fremont höhere Ausgaben für Reparaturen und Wartung an. Dafür gab sie laut dem Bericht 4865 Dollar aus, während bei dem Ford 2915 Dollar reichten, also gut 2000 Dollar weniger. Dies könnte damit zusammenhängen, dass der Tesla gebraucht gekauft wurde und damals schon vier Jahre alt war. Die Stadt geht aber davon aus, dass in Zukunft weniger teure Reparaturen anfallen.
Polizei Fremont hat schon Tesla Model Y
Dass das Model S insgesamt trotzdem merklich billiger zu nutzen ist, liegt bislang also ausschließlich an den weitaus niedrigeren Energiekosten: Sie betrugen in dem einem Jahr nur gut 1000 Dollar gegenüber rund 5100 beim Ford-Verbrenner, der damit zudem gut 19.000 Kilogramm Kohlendioxid verbreitete.
Insgesamt hätten die Ergebnisse dazu geführt, dass die Polizei Fremont ihre Pläne zur Erhöhung des Elektroauto-Anteils fortsetze, informierte die Stadt. Tatsächlich hat sie, was bislang nicht bekannt war, bereits einen zweiten Tesla gekauft: ein Model Y. Auch ein hybrider Ford Explorer sei neuerdings Teil der Flotte. Das Model Y habe gegenüber dem Model S den Vorteil eines niedrigeren Preises, höherer Reichweite, mehr Platz und mehr Bodenfreiheit, erklärt die City of Fremont. Und wenn es doch noch zu einem Showdown mit Musk kommen sollte, hat ihre Polizei für den Einsatz jetzt schon zwei Teslas zur Auswahl.